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von PierrotLeFou

Vor 25 Jahren: Jan de Bont versucht’s nochmals

Stichwörter: 1990er de-Bont Dern Horror Jackson Jubiläum Klassiker Literaturverfilmung Neeson Remake Spielberg Spielfilm Taylor USA Wilson Zeta-Jones


The Haunting (1999)
Gerade stürmen die "Twisters" (2024) durch den gleichnamigen Film von Lee Isaac Chung, der sich freilich auf den Kino-Hit "Twister" (1996) von Jan de Bont bezieht, den der frühere Kameramann vor dem Millenium inmitten einer wahren welle an Katastrophenfilmen auf die Leinwände brachte. Dass es überhaupt eine Fortführung – loses Sequel oder freies Remake – zu diesem bald 30 Jahre alten Film gibt, der es seinerzeit nicht zu einem eigenen Franchise gebracht hatte, das es wiederzubeleben gelte, ist zwar heutzutage keine Besonderheit mehr – wenn man etwa an "Nattvagten" (1994) mit seinem Sequel aus dem vergangenen Jahr denkt –, zumal die Bestrebungen um weniger lose Fortsetzungen schon einige jahre zurückreichen; aber es betont doch den Stellenwert, den "Twister" damals besaß. Wer den Kinostart damals bewusst mitbekommen hat, dürfte sich noch an den recht großen Hype um einen doch eher bloß zufriedenstellenden Film erinnern. Dem auch von Steven Spielberg produzierten Hit vorangegangen war de Bonts Regiebüt "Speed" (1994), das wohl zu den besten Actionfilmen der 90er Jahre gerechnet werden kann. Daran hatte de Bont mit "Speed 2: Cruise Control" (1997) anknüpfen wollen, doch das Sequel entpuppte sich als vielfach geschmähtes Debakel, das de Bonts Image doch merklich beschädigte.
Spielberg, der – unter anderem mit Stephen King – eine Neuverfilmung von Robert Wises "The Haunting of Hill House"-Verfilmung "The Haunting" (1963) plante, trug – durch die Arbeit an "Minority Report" (2001) verhindert – das Projekt Jan de Bont zu, der nun einen Genrewechsel vollzog und sich an einem der großen Genreklassiker versuchte. Trotz de Bonts Äußerung, der Romanvorlage stärker Rechnung tragen zu wollen, blieb es beim Filmtitel "The Haunting"; und offenbar war es – fast ein wenig wie bei Gus Van Sants "Psycho"-Remake – das Vorhaben, den 60er-Jahre-Klassiker mit den technischen Mitteln der Jahrtausendwende neu zu interpretieren. Das ist indes gehörig schief gegangen und bescherte de Bont seinen zweiten Flop, dem bloß noch eine "Tomb Raider"-Verfilmung folgen sollte. Zwar wurden Kulissen und Ausstattung gelobt, zwar sorgen Liam Neeson, Catherine Zeta-Jones, Owen Wilson, Lili Taylor, Bruce Dern und einige andere noch ein wenig für die Aura großen Kinos, aber gemeinhin wurde dem Film attestiert, dass er vergeblich versuche, eine unheimliche Stimmung mit ausuferndem Tricktechnik-Bombast zu erzeugen. Ein kitschiges Finale voller CGI-Effekte ließ Fans von Wises Version und Jacksons Buch dann endgültig ernüchtert zurück.
Exemplarisch für die negative Resonanz ist etwa das Review von Moonshade



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