Seit seiner Geburt ist ein Schwarzer namens Blade eine Art Mischung aus Vampir und Mensch - hungrig nach Blut, resistent gegen Sonnenlicht und fast unverwundbar. Warum? Blades Mutter ist während ihrer Schwangerschaft von einem Vampir gebissen worden und kurz nach der Entbindung gestorben. Heute jagt Blade die Mörder seiner Mutter und stößt dabei im Nachtleben von Los Angeles auf eine ganze Subkultur von Blutsaugern. Sein Mentor Whistler und eine jüngst gebissene Biologin stehen Blade im Kampf gegen den jungen Vampir-Emporkömmling Deacon Frost zur Seite. Dieser entpuppt sich jedoch als recht brutaler Gegenspieler, der sogar die Vertreter seiner eigenen Art beiseite schafft...
Comic-Adaptionen haben seit „The Crow“ Hochkonjunktur und so war es nur eine Frage der Zeit, wann endlich auch Marvels Vampirjäger-Heftchen "Blade" das Licht der Kinos erblicken würde. Unter der Regie des genreerprobten Stephen Norrington ("Death Machine") und der Ägide der Produzenten Wesley Snipes (auch Hauptdarsteller) und Stan Lee (Verleger bei Marvel) ist daraus ein post-moderner Actionfilm geworden, der mit den klassischen Blutsauger-Streifen im Stile der britischen Hammer Films nur noch die spitzen Fangzähne der Vampire gemeinsam hat. Von bizarrer Romantik oder gar verhaltenem Sex mit dem Verbotenen ist hier nichts zu vermelden, dafür gibt es jede Menge Techno-Rhythmen, groteske Spezialeffekte (by Greg Cannom) und Martial-Arts-Einlagen, die direkt aus Hongkong stammen könnten. Wer mit solch einer plakativen Bilderflut etwas anzufangen weiß, der dürfte sich auch nicht daran stören, dass dem Grunde nach das Geschichtchen um "Blade" dünner ist als das hektoliterweise vergossene Blut darin. Eine verwinkelte Storyline sucht man vergeblich, dafür gibt es stimmige Details am Rande und die Gewißheit, dass der Horrorfilm schon seit jeher nicht nur durch Originalität bestimmt ist. Das Netteste an „Blade“: Udo Kier, der seit einigen Jahren in Hollywood weilt, ist in einer größeren Nebenrolle zu finden und hat eine wunderbare Sterbeszene. Auf DVD letterboxed (2,35:1) und in der FSK-18-Version ungeschnitten. Des weiteren mit Stephen Dorff, Kris Kristofferson, N'Bushe Wright u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin