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Die lieben alten Tanten Victoria und Elizabeth haben zu ihrer Geburtstagsfeier geladen, angesichts deren hohen Alters und vor allem des ebenso hohen Vermögens kommt die Familie zahlreich. Als die erbschleicherischen Geier nacheinander in dem Herrenhaus eintreffen, beginnt das Piesacken bei Hummer und Fasan, einzig das schwarze Schaf ist nicht anwesend. Der ausgestoßene Satansjünger lässt dafür ein Präsent übermitteln, kaum zur Versöhnung, denn der Rauch aus dem kunstvollen Kästchen verwandelt die beiden alten Schachteln in blutrünstige Dämonen... Angesichts des augenblicklich entwickelten Menschenhungers sinkt die Lebenserwartung der Verwandten rapide, dafür entwickeln die Tantchen einen überaus makaberen Humor. Saßen eben noch alle an einer Tafel, so laufen sie sie nach einer halben Stunde Vorgeschichte nun verstreut durch das Dämonenhaus, was es in Filmen wie "Night Of The Demons" und ähnlichen auch schon gab, doch nicht mit solch grenzdebilem Humor, besonders bei der deutschen Synchro, ein Ausbund an sprachlichem Mangelverständnis oder aber viel Sinn für Trash, je nach Betrachtungsweise. Was das Drehbuch besonders betont, sind, abgesehen von den gediegenen Comedycharakteren, die ausgebreiteten Splattereffekte, da spielen die rabiaten Tantchen bereits in der oberen Abteilung der Veröffentlichungen aus dem Hause Troma mit. Auch der Humor kann sich sehen lassen, oftmals tiefschwarz, wenn die Gliedmaßen durch die Gegend fliegen, Dämonen genüsslich daran herumkauen, Gorehounds bekommen hier jede Menge zu sehen. Als trashige Splatterkomödie, die sich selbst nie ernst nimmt, ist das rundum gelungen, ohne große Längen und es verwundert sogar, warum Regisseur Emmanuel Kervyn nie wieder einen Film drehte, denn "Rabid Grannies" hat alles, was ein solch schundiges B-Movie braucht, in der zweiten Hälfte sogar Gags und Gore mit genügend Tempo verquirlt. Stellenweise erinnert dieses belgische Produkt ein wenig an Peter Jacksons Anfänge, manchmal auch an Lamberto Bavas Dämonenfilme. Inhaltlich ist dieser Familienfilm mindestens so schräg wie "Flesh Eating Mothers". Filmtechnisch ist auch dieses Exemplar sch***egal, beglückt den Trashfan allerdings mit ausreichend pikant angerichtetem Mettgut. Warum nicht.

Fazit: Nicht nur die Idee der Dämonentanten ist schon urkomisch, so wie die in den Eingeweiden ihrer Lieben zulangen, ist das auch nicht von schlechten Splattereltern. 6/10 Punkten

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