Franks Bewertung

starstarstarstar / 3

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

Diese Kritik ist Bestandteil der erstmalig in der SPLATTING IMAGE veröffentlichten Fortführung von "Die Angst sitzt neben Dir"


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Review

von Frank Trebbin

Die Gynäkolgin Ana, die illegale Abtreibungen vollzieht, holt sich die Krankenschwester Gloria nebst kleiner Tochter in jenes Haus, in dem Ana auch ihre Praxis betreibt. Schon bald erfährt Gloria, daß schon vor ihr junge Frauen als Assistentinnen angestellt waren, die immer wieder schnell verschwunden sind. Als Gloria schwanger wird und von Ana zu einem Schwangerschaftsabbruch getrieben wird, passieren unheimliche Dinge: so verschwindet der Fötus, auf dem Dachboden quietscht ständig eine alte Wiege und Glorias Tochter benimmt sich bald echt merkwürdig....

Narciso Ibáñez Serrador, der uns schon mit „Tödliche Befehle aus dem All“ und „Das Versteck“ entzückte, bleibt seinen Lieblingsthemen treu und setzt sich auch bei „Wiege des Todes“ mit der spanischen Gesellschaft und ihren Tabus auseinander. Das Ganze ist dann wieder in einen gut funktionierenden Horrorfilm verpackt, der spielerisch mit den Versatzstücken des Genres umgeht und der zu den Glanzstücken der sechsteiligen Reihe von TV-Produktionen (siehe auch „Spectre“ etc.) gehört. Lediglich das allzu offene Ende ist gewöhnungsbedürftig und lässt den Zuschauer mit einigen Fragen allein. Der Rest jedoch bedient sich all jener Motive, die man schon immer am mediterranen Genrefilm so entzückend fand: unterdrückte Sexualität ist „die“ Triebfeder Handlung, eklige Details ködern den Gore-Hound, der spinnwebenverhangene Dachboden wartet nur auf den Auftritt von Barbara Steele und wer Luicio Fulcis Oeuvre kennt, der weiß, wie unheimlich kleine Kinder sein können. Zwar erreicht Narciso Ibáñez Serrador mit „Wiege des Todes“ nicht mehr ganz die Höhen seiner Kinofilme, doch ist dies sicherlich dem Medium Fernsehen geschuldet und nicht seiner Schaffenskraft. Alternativtitel: „Blame – Wiege des Todes“. Auf DVD 16:9. Mit Nieve de Medina, Montse Mostaza, Terele Pávez, Alejandra Lorenzo u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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