Mankells Wallander: Der unsichtbare Gegner (2005)

Review

von Frank Trebbin

Ein perfider Mörder, der seine Opfer für die Polizei regelrecht auf einem silbernen Tablett drapiert, treibt besonders mit Kommissar Kurt Wallander und seinem Kollegen Martinsson ein bitter-böses Spiel. Während der Ermittlungen, die natürlich erst einmal im Sande verlaufen, wird plötzlich Martinssons Tochter entführt und Linda, die ebenfalls bei der Polizei beschäftigte Tochter Wallanders, bei einem Schießwaffen-Unfall schwer verletzt. Selbst die Wohnung des bekannten Kommissars ist vor dem Serienkiller nicht mehr sicher. Unterdessen läuft Martinsson unter den einschlägig bekannten Verbrechern Amok...

In diesem Fernsehfilm nach Motiven des bekannten Kriminalautoren Henning Mankell gibt es alles, was das Herz eines jeden Horror-Fans erfreut: kantige Figuren, ausgeklügelten Thrill, derbe Mordszenen und einen irren Killer mit „Mastermind“-Ambitionen. So könnte man „Der unsichtbare Gegner“ auch eine mit schwedischem Lokalkolorit versehene Mischung aus „Das Schweigen der Lämmer“ und „Saw“ bezeichnen, die überraschenderweise trotz ihrer TV-Herkunft auf zünftige Weise blutig geworden ist. Auch wenn man aufgrund des seriellen Charakters der Wallander-Figur von Anfang an weiß, daß das Ganze ein gutes Ende finden wird, geht es es für den grantelnden Kommissar erst einmal durch die Höhen und Tiefen des Psychothriller-Subgenres: Verlustängste und sogar ein Gefühl der Paranoia machen sich da breit. Inszeniert ist „Der unsichtbare Gegner“ von Peter Flinth wie ein großer Kinofilm, so daß es fast schon logisch ist, daß die Handlung in ein explosives Finale mündet. Fazit: Ein Schweden-Krimi mit starkem Psycho-Touch. Im TV matted (1,78:1). Mit Krister Henriksson, Johanna Sällström, Ola Rapace, Mats Bergman u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin