Jonathan (1970)

Review

von Frank Trebbin

Ein Landstrich an der deutschen Nordsee wird im ausgehenden 18. Jh. von einem Vampir tyrannisiert, der auf seinem Schloß mit Gleichgesinnten haust. Der Student Jonathan wird ausgesandt, um der Schreckensherrschaft ein Ende zu bereiten. Doch der vampirische Graf hat das Spiel seiner Widersacher bereits durchschaut…

Hans W. Geissendörfers Regiedebut ist als reine handwerkliche Leistung– vor allem durch die hervorragende Kameraarbeit Robby Müllers– ein nicht uninteressantes Stück deutsches Erzählkino, kann aber als Horrorfilm überhaupt nicht überzeugen, denn dazu ist der Stoff viel zu politisch. Trotz vieler gängiger Versatzstücke, die hier schamlos mißbraucht werden, kommt der eher als Autorenfilm durchgehende „Jonathan -Vampire sterben nicht“ kaum in Fahrt. Dies hat auch der damalige Verleih erkannt und den Regisseur gezwungen, zusätzliche Sex- und Actionszenen einzufügen. Das hatte nur zur Folge, daß der gewollt langsame Rhythmus völlig gestört wurde. Aber auch durch die nachträglichen Eingriffe blieb der gewünschte Erfolg vergönnt. Mit Jürgen Jung, Paul Albert Krumm, Hertha von Walter, Ilona Grübel u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin