Auf irgendeiner Militärbasis läuft ein Experiment(?) schief, ein Gas strömt aus und Zombies rennen blutgierig durch die Gegend. Striptease-Tänzerin Cherry, die wegen der Kreaturen schon ein Bein verloren hat, kämpft sich mit Ex-Freund Wray, der von Sheriff Hague Wray immer misstrauisch beäugt wird, durch die Reihen der Untoten. Währenddessen bricht die Gefahr auch voll in einem Krankenhaus durch, in dem der fiese Dr. Block und seine untreue Frau Dakota Dienst schieben. Private Verwirrungen, wie Dr. Blocks geplante Beseitigung seiner Frau, haben aber angesichts der immer mehr auftauchenden Zombies hintenanzustehen…
Dieses erste Filmsegment, aus der genialen „Grindhouse“-Doppelprogramm-Hommage von Robert Rodriguez und Quentin Tarantino stammend, ist eine tiefe, zum Niederknien geniale Verbeugung vor dem Exploitation- und Drive-In-Kino der 1970er Jahre (Hierzulande eher mit dem Begriff Bahnhofskino umschrieben!). So sollte man auch „Planet Terror“, der wahrlich inhaltlich wenig Sinn ergibt sondern einfach nur Motiv an Motiv reiht, auch unbedingt nur in der für die „Grindhouse“-Veröffentlichung veränderten (allerdings auch kürzeren) Version sehen – so mit Fake-Trailern und allem, was schlechte Projektionstechnik früher aufgeboten hat: blechernen Ton, Filmsprünge, fette Kratzer und Aussetzer en masse. Klar, für den heutigen Filmfan, der nur Artefakt- und verlustfreie Blu-Ray-Discs kennt, dürfte die optische Präsentation von „Planet Terror“ ein wahrer Schock sein, doch so war’s halt damals wirklich. Und da die beiden Macher des „Grindhouse“-Doppelprogramms auch Liebhaber von groteskem und blutigem Trash sind, darf sich Robert Rodriguez in seinem Segment (Tarantinos „Death Proof“ ist da wesentlich unspektakulärer) auch so richtig austoben und man fühlt sich in jene Blütezeit des Genres zurück versetzt, als man noch jede Woche einen neuen Zombiefilm aus Italien oder Spanien begutachten durfte. Sinnfrei geht es von Höhepunkt zu Höhepunkt (wobei es Rodriguez aber durchaus gekonnt gelingt, alle anfangs nebeneinander verlaufenden Erzählstränge zum Ende hin zusammen zu führen), gesplattert wird wie Sau (aber nie dreckig oder grimmig) und die Späße, die man sich hier erlaubt, sind auf entwaffnende Weise ehrlich pubertär. Fazit: da hat sich Robert Rodriguez wohl mal den ganz, ganz großen Spaß gegönnt! Auf DVD und BD 16:9. Mit Rose McGowan, Josh Brolin, Jeff Fahey, Michael Biehn, Freddy Rodriguez u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin