Wide Awake - Tödliches Erwachen (2007)

Review

von Frank Trebbin

Vor 25 Jahren mußte der damals 9jährige Sang-uh trotz Narkose in einem Art Wachzustand eine Operation über sich ergehen lassen und schwere Schmerzen erdulden, die ihn zutiefst traumatisiert haben. Heute setzt unter den Beteiligten an der OP eine Mord- und Unfallserie ein, die auch vor deren Angehörigen nicht halt macht. Doch wer ist der Mörder bzw. hinter welcher Identität verbirgt sich heute Sang-uh?

„Wide Awake – Tödliches Erwachen“ ist ein unterkühlt inszenierter Thriller, der irgendwo zwischen „Emergency Room“ und den Argento-Giallos (auch hier trägt der Mörder schwarze Handschuhe und wird erst ganz zum Schluß entlarvt) angesiedelt ist – also zwischen Melodramatik und Suspense, wobei letzteres für meinen Geschmack hier eindeutig zu kurz kommt. Immer wieder schweift die Handlung ab und man muß sich durch ein komplexes Geflecht aus Zeitsprüngen und Nebensträngen kämpfen. Schlußendlich gibt es zwar ein genretypisches Finale (inkl. typisch asiatischer Details, die verstörend sind), das für manches entschädigt, doch für westliche Zuschauer ist „Wide Awake – Tödliches Erwachen“ einfach zu entwaffnend langsam erzählt, um trotz einer soliden Produktion als packend zu gelten. Für Asia-Fans jedoch uneingeschränkt zu empfehlen. Auf DVD (16:9) letterboxed (2,35:1). Mit Kim Myung-Min, Yu Jun-Sang, Kim Tae-Woo, Jung You-Seok u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin