Fünf Medizinstudenten wollen die klassische Lehre vom Tod sprengen und führen deshalb Selbstexperimente durch, in denen immer einer von ihnen künstlich in einen Todeszustand versetzt wird, um dann aber noch rechtzeitig reanimiert zu werden. Ihre Erlebnisse im Jenseits kulminieren darin, daß früher begangene Sünden sich personifizieren und sich an den Fast-Medizinern rächen: Jeder, der die Reise ins Dunkel des Todes gemacht hat, wird von schrecklichen Visionen heimgesucht…
„Flatline“ nennt man die dünne Linie auf dem Oszilloskop, welche die Herzaktivitäten sichtbar macht. Dünn ist auch das Drehbuch für diesen Film, denn „Flatliners“ strotzt nur so vor Unlogik, wiederholter Szenen und billigen Ideen. Was dieses Hollywood-Produkt jedoch noch einigermaßen rettet, ist die stilistische Virtuosität Joel Schumachers, der seine schon in „The Lost Boys“ bemerkbare Video-Clip-Ästhetik perfektioniert hat. Bei der Vielzahl von Regie-Einfällen und ungewöhnlichen Kamerabewegungen ist es nur logisch, daß von der allzu flachen Handlung schnell abgelenkt wird. Durch das Pan-Scan-Verfahren auf Video verliert der Film aber seine Breitwand-Wirkung, die er noch im Kino hatte. Das prätentiöse Ende verwässert den eher zwiespältigen Gesamteindruck von „Flatliners“ zu seinen Ungunsten. Wer auf Reanimation steht, sollte sich lieber Stuart Gordons „Re-Animator“ anschauen. Auf Video Pan-Scan, im TV letterboxed (1,77:1). Mit Kiefer Sutherland, Julia Roberts, Kevin Bacon, William Baldwin u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin