Alan ist der 13jährige Filius von Stuart Abernathy, der in einer friedlichen Kleinstadt einen Spielzeugladen betreibt. Dem Fahrer eines Spielzeuglieferanten (Dick Miller) quatscht Alan in Abwesenheit seines Vaters einen Karton voller Actionfiguren ab, die mittels eines fürs Militär entwickelten Mikrochips zu einer neuen Generation interaktiven Spielzeugs gehören. So ist es dann auch fast kein Wunder, daß sich die Spielzeugsoldaten unter Führung von "Major Chip Hazard" schon bald selbständig machen und auf ihre sich ebenfalls im Karton befindlichen "Feinde", die Gargonites, eine Gruppe friedlicher "Monster", losgehen...
Regieanweisung: Ein Aufschrei. "Was hat dieser Kinderfilm hier in diesem Buch zu suchen!?". Ganz einfach: "Small Soldiers" ist – wie schon so mancher Joe-Dante-Film zuvor – ein wahres Fest für Inside-Joke-Fetischisten und wie immer gibt es da auch ein paar Verweise in Richtung Horrorfilm. So gibt es u. a. eine fürs jugendliche Publikum ziemlich gruselige Szene, in der Barbie-Puppen mittels Frankensteinscher Technik zum Leben erweckt werden, damit diese in bester "Dolls"-Manier über Alan und die anderen herfallen können. Doch auch "Nail Gun Massacre" und "Ketten-Sägen-Massaker" sind – zumindest ideenmäßig – Waffenlieferanten der "Small Soldiers", einer Truppe von tricktechnisch perfekt animierten Spielzeug-Marines, die die faschistischen Männlichkeitsrituale der großen Vorbilder auf frappierende Weise verinnerlicht haben. Das patriotische Dein-Land-braucht-Dich-Gelaber in Front des Stars-and-Stripes-Banners ("Patton" und der Soldat James Ryan lassen grüßen!) wird angesichts der Greueltaten, die kurze Zeit später im Namen der Freiheit veranstaltet werden, zu einem Schlag ins Gesicht jener kampfesgeilen US-Militärs, die heute im Irak einmarschieren – weil ja schließlich ihre Heimat bedroht ist, oder? So ist "Small Soldiers" unabhängig von seinem hohen Unterhaltungswert, denn Spannung und Witz ist auch garantiert, zudem zu einem unzweifelhaft zu verstehenden Aufruf geworden, Kriegsspielzeug ein für alle Mal aus unseren Kinderzimmern zu verbannen. Sehenswert meint da auch der Katholische Filmdienst. Auf Video und DVD (16:9) letterboxed (2,35:1). Mit Kirsten Dunst, Gregory Smith, Jay Mohr, Denis Leary u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin