Meine Reviews:
„Mummy, das olle Shampoo riecht, wie der Dackel von Johnsons. Ich möchte aber riechen wie meine Klavierlehrerin.“
Vorab, wie mit einem Mod per PN besprochen: Die Urheberrechte dieses Textes bleiben einzig bei mir. Sollten Änderungen vorgenommen werden (müssen), bitte eine Info an mich. Das Review dürfte nur vollends verständlich sein, wenn man den Film kennt, da ich vieles nur andeute (somit relativ spoilerfrei).
"Alte" Filme haben / hatten es oftmals nicht leicht. Früher wurden diese teils nur zensiert oder mit hohen FSK-Freigaben veröffentlicht & heute empören sich manche dümmlichen Schreihälse über das Vokabular oder andere Gepflogenheiten. Norman Jewisons Komödie
Was diese Frau so alles treibt (1963)
- OT: The Thrill of It All - kann davon ein Liedlein singen. 1963/1964 erhielt dieser die FSK 16-Freigabe, dafür zumindest ungekürzt. Seit der Neuprüfung anno 2000 ist das Werk ohne Altersbeschränkung freigegeben. Egal, ob (übertrieben) "ab 16" oder (passend) "ab 0", die erste von mehrere filmischen Zusammenarbeiten von Doris Day & James Garner ist auch heute noch schön sowie amüsant anzuschauen.
Im rund 108 Minuten langem Film gerät das Leben der Familie Boyer ordentlich durcheinander, als die Hausfrau Beverly (Doris Day) eine Karriere als Werbesprecherin beginnt. Ihr Mann (James Garner) muss nicht nur im Haushalt mit den Kindern zurechtkommen oder Problemen mit Haushälterinnen begegnen, sondern zudem so manche "Überraschung" aushalten.
„Mein Name ist Beverly Boyer und ich bin ein Schwein.“
Das Geschehen ist in eine typische 60er-Jahre-Welt eingebettet, die heute so für viele kaum noch vorstellbar ist. Männer schick gekleidet in Anzügen, die die Familie alleine ernähren und Frauen in Kleidern oder im Kostüm, die glücklich als Hausfrau und Mutter leben. Chauffeure, Haushälterinnen und Kinder reihen sich selbstredend ein.
Dank der sympathischen Darsteller funktioniert der Film. Doris Day spielt hier überzeugend die unsichere Frau, die die Gelegenheit am Schopf packt (80.000 Dollar). James Garner sorgt indes für die lustigsten Szenen. Ob er nun versehentlich ins Zimmer der schlafenden Haushälterin platzt, von deren Nachfolgerin erfährt, dass er im Krankenhaus sei, er den Swimmingpool... nennen wir es mal "findet" oder natürlich die Waschmittelaktionen sowie "Gloria".
„Happy Waschpulver, es reinigt sogar die Kacheln in Ihrem Swimmingpool.“
Die Handlung und die unvorhersehbaren Ereignisse sind dabei interessant genug, das es zu keinen Längen / Hängern kommt. Die musikalische Untermalung kann sich zudem hören lassen - auch nach über sechs Dekaden. Auffällig ist, dass die beiden Damen hier älter sind als ihre filmischen Ehemann: Doris Day (*1922) - James Garner (*1928) & Arlene Francis (*1907) - Edward Andrews (*1914). Mit 55 Mutter zu werden, ist jedenfalls eine Hausnummer.
Kleine Anekdote: Die zweite Haushälterin (Lucy Landau) heißt Magdalena und spricht mitunter italienisch - zumindest, sofern man den Film auf Deutsch schaut. Im O-Ton ist sie eine Deutsche namens Frau Goethe und auch Doris Day spricht kurz deutsch.
„Beverly, rufen Sie Ihr Baby an, meine Frau erwartet einen Mann. Aber schnell!“
Fazit:
Gut gealtert mit witzigen Szenen & Ideen sowie sympathischen Darstellern. Eine Komödie, die ich seit meiner Kindheit in großen Abständen immer mal wieder anschaue. Summa Summarum gibt es
09 von 10 Punkte