Kolumbien. Ein US-Pharma-Konzern lässt unter Absegnung der Sicherheitsberaterin des amerikanischen Präsidenten illegale Impfexperimente in der Bevölkerung durchführen. Dabei werden Pockenviren freigesetzt, an denen Paco, der Sohn der Gewerkschaftskämpferin Maria Puerto, stirbt. Diese nimmt eine verseuchte Blutprobe ihres Sohnes mit auf eine lange Rachereise bis nach Toronto, wo der G-8-Gipfel stattfindet, an dem natürlich auch die Verantwortlichen für Pacos Tod teilnehmen...
Der kanadische TV-Zweiteiler „Virus – Der Tod kennt keine Grenzen“ bietet das gängige Schreckens- und Katastrophenszenario mit all seinen Verstrickungen bei Militär, Politik und Pharma-Industrie. So besehen bietet Nick Copus mit seinem in hektischem Doku-Stil (inkl. nervig verwackelter Handkamera) inszenierten Fernsehfilm wahrlich nichts Neues, zumal man auch nüchtern feststellen muß, daß genretypische Motive fast gänzlich ausgespart werden. Auf der anderen Seite gibt es allerdings dafür eine weitaus komplexere Erzählung wie sonst üblich, so daß man „Virus – Der Tod kennt keine Grenzen“ schon eher als Polit- oder Verschwörungs-Thriller titulieren kann, bei dem die Pockenviren eher nur die Rolle eines Hitchcockschen McGuffin übernehmen (vgl. auch den Originaltitel, der keinen Hinweis auf einen Virus gibt). So sitzt dieser dem Grunde nach nicht uninteressante Zweiteiler, der tagesaktuelle Themen aufwirft, mächtig zwischen den Stühlen und findet nicht unbedingt sein Publikum. Für Genrefans deshalb nur **. Im TV 16:9. Mit Bruce Greenwood, James Purefoy, Rachelle Lefevre, Mia Maestro und Christopher Plummer.
© Selbstverlag Frank Trebbin