Der personifizierte Fluch, den der gewaltsame Tod von Toshio und Kayako aus Tokio ausgelöst hat, ist mittlerweile in Chicago angekommen. Den wenigen Mietern in einer sanierungsbedürftigen Mietskaserne, darunter Hausmeister Max mit seinen Schwestern Rose und Lisa, erscheinen die Geister immer öfter und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass der Sensenmann dort reiche Beute einfährt. Die Ärztin Sullivan, die ein früheres Opfer betreute, macht sich daran, das Geheimnis um den Todesfluch zu lüften...
Der überwiegend in bulgarischen Studios hergestellte „The Grudge 3 – Der Fluch“ ist – natürlich ganz dem Zeitgeist geschuldet – amerikanisierter J-Horror im Zuge der üblichen Sequal-Mania. Hier zeigen sich allerdings erste deutliche Abnutzungserscheinungen innerhalb der erst jungen, von Sam Raimis „Ghost House Pictures“ produzierten Filmreihe, denn nicht umsonst hat Toby Wilkins den Output an Schockmomenten verdoppelt. Es offenbart sich schnell, dass die Geschichte keine neuen Facetten hervorbringt und auch die Bilder um zuckende Geisterfrauen mit langen, schwarzen Haaren sind nunmehr sattsam bekannt. Immerhin ist „The Grudge 3 – Der Fluch“ aber streckenweise noch unheimlich genug, um den nimmersatten Videomarkt zumindest für einen verregneten Herbstnachmittag zu befriedigen. Innerhalb des Genres erreicht der billig, aber solide inszenierte Film das trockene Mittelfeld. Fazit: Die Kuh wird halt gemolken, bis sie keine Milch mehr gibt – auch wenn sie einst aus Japan stammt. Bildformat: 1,78:1. Mit Johanna Braddy, Gil McKinney, Emi Ikehata, Shawnee Smith u. a.
Anmerkung: 2009 für SPLATTING IMAGE geschrieben, dort jedoch nicht mehr veröffentlicht.
© Selbstverlag Frank Trebbin