Der ehemalige Torero Diego ist seit seinem Unfall in der Stierkampfarena fasziniert vom Tod. Er unterrichtet eine Gruppe junger Leute, die ebenfalls wie er Toreros werden wollen. Unter ihnen befindet sich der latent homosexuelle Angel, der aus einem Geltungsbedürfnis heraus Diegos Verlobte Eva vergewaltigt und mehrere Morde auf sich nimmt. In Wirklichkeit ist Diego der Täter. Doch auch Angels Anwältin Maria ist nicht ohne, ermordet sie doch ihre Liebhaber im Moment des Orgasmus. Diego und Maria finden über ihre Obsessionen zueinander…
„Matador– Todesstoß aus Leidenschaft“ ist eine Hommage an das Thriller- bzw. Giallo-Kino von Mario Bava und Dario Argento, denn nicht umsonst beginnt der Film mit Ausschnitten aus „Blutige Seide“, zu denen Diego vor dem Bildschirm onaniert! Ein starker Anfang. Doch leider kann Pedro Almodóvar die Symbolik nicht über den ganzen Film halten, denn irgendwann nutzt sich die schockierende Bilderflut ab. Teilweise ist „Matador– Todesstoß aus Leidenschaft“ recht provozierend inszeniert worden (z.B. die genannte Eingangssequenz), doch insgesamt gesehen ist er mehr ein technisches Fingerspiel mit Kamerabewegungen und Farbkompositionen als ein echter Psychothriller. Zwar gibt es auch hier voyeuristische Motive zuhauf, doch dienen sie eher der Entlarvung des sensationsgeilen Publikums. Die Geschichte um die Amour-Fou-Beziehung zwischen Pedro und Maria ist spannungslos und wird zusammengehalten durch die mannigfaltigen Todessehnsüchte der Protagonisten. Fazit: Zwiespältig, aber sehenswert. Im TV letterboxed (1,73:1). Mit Assumpta Serna, Antonio Banderas, Nacho Martinez, Eva Cobo u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin