Kannst Du Dein Auto nicht bezahlen, holt die Bank es sich zurück. Kannst Du Dein Haus nicht bezahlen, holt die Bank es sich zurück. Kannst Du Deine neuen Nieren nicht bezahlen, kommt der Repo Man und holt sie wieder aus Dir heraus. In naher Zukunft beherrscht eine Firma namens „Union“ das Geschäft mit künstlichen Organen, die zu erschwinglichen Preisen das Leben verlängern können. Doch wehe dem, der die Raten der „Union“ nicht zahlen kann. Dies ist die Geschichte von Remy, dem erfolgreichsten „Rückhol-Killer“ der „Union“, der nach einer eigenen Organtransplantation die Kehrseite seiner bisherigen Arbeit kennen lernt und nun Widerstand leistet…
Die Mega-City voller abgeranzter Dreckslöcher kennen wir bereits aus „Blade Runner“ und die Problematik rund um Organspenden ist so alt wie Michael Crichtons „Coma“-Roman aus den 1970ern. So hat es dieser größtenteils sehr sarkastische Science-Fiction-Thriller, den man ganz böse auch als Allegorie des Gesundheitssystems der USA bezeichnen könnte (oder aber als Kritik an den Regeln des Kapitalismus unserer Gesellschaft), schon schwer, als eigenständiges Werk anerkannt zu werden. Das muss auch den Machern bewusst gewesen sein, denn so hat man „Repo Men“ mit einigen bitter-bösen Wortspielen und einer Handvoll grausam-blutiger Bilder ausgestattet, um wenigstens so für etwas Furore zu sorgen. Doch gerade dies macht den fertigen Film schlussendlich zu einem uneinheitlich wirkenden Ganzen, der deutlich unorientiert zwischen Drama, Action und Satire hin und her pendelt. Zudem nimmt Remys Wandel vom Saulus zum Paulus viel Zeit in Anspruch, doch dieser Umstand wird durch ein Finale aufgewogen, welches unumwunden als furios und überraschend bezeichnet werden kann. Bildformat: 2,35:1. Mit Jude Law, Forest Whitaker, Alice Braga, Liev Schreiber u.a.
Anmerkung: 2012 für SPLATTING IMAGE geschrieben, dort jedoch nicht mehr veröffentlicht.
© Selbstverlag Frank Trebbin