Das Gerücht vom „Fleischermeister“, einem fiesen Serienkiller, macht unter den Jugendlichen eines tristen (ostdeutschen?) Ortes die Runde. Als zwei Wochen später Susanne auf geheimnisvolle Weise verschwindet und ein obskures Folterfoto von ihr per Handy die Runde macht, beschließen Alex und seine Clique, die Vermisste in dem alten Weltkrieg-II-Bunker zu suchen, der angeblich die Heimstatt des Fleischermeisters sein soll...
Der von der deutschen Film- und Fernsehakademie produzierte „Fleischermeister“ ist auf den ersten Blick ein sich klaustrophobischen Ängsten stellender Horrorfilm, der allerdings mit zunehmender Laufzeit das Sujet verläßt und schließlich nur noch als düster-bedrohliches Tableau für einen Blick auf die Befindlichkeiten der heutigen Jugend dient (vgl. dazu den Brit-Thriller „The Hole“). Folgerichtig erwartet einen dann auch weniger großes Grusel-Kino dafür aber ein stellenweise echt nervenzerrendes Kammerspiel mit Subkultur-Psycho-Touch. Wohltuend hebt sich dabei die mitunter etwas hektisch geratene Inszenierung von inhaltsgleichen US-Pendants ab; ein Umstand, der schon alleine dadurch erreicht wird, dass auf die üblichen Abziehbild-Charaktere verzichtet wurde. Die durch die Bank weg glaubwürdig agierenden Jungdarsteller tragen den „Fleischermeister“ schließlich bis zum überraschenden Ende und lassen schlußendlich vergessen, dass entgegen der Cover-Aufmachung („geschnitten oder am Stück“) Oleg Assadulins Akademie-Abschlussarbeit kein „Saw“-Abklatsch ist. Auf BD 16:9. Mit Mirko Lang, Gerdy Zint, Max Mauff, Lucie Pohl u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin