Drei Shorties. 1) „Metzengerstein“: Baronin Fredericke läßt, weil ihre Liebe nicht erwidert wird, die Ställe ihres Geliebten abbrennen. Dieser kommt in dem Feuer um und reinkarniert offensichtlich in einem Pferd. Mit diesem reitet Fredericke in den Tod. 2) „William Wilson“: Seit seiner Kindheit wird der Armeeoffizier William Wilson von einem Doppelgänger verfolgt, der dem sadistisch veranlagten William die Stirn bietet. Als dies dem Original zu bunt wird, verfolgt er sein Double und sticht ihn nieder. Da erkennt Wilson, daß er sein eigenes Ich getötet hat und stirbt auch. 3) „Toby Dammit“: Ein Schauspieler kommt zu einer Preisverleihung nach Rom. Mit seinem gewonnenen Ferrari erlebt er eine irrwitzige Fahrt durch eine labyrinthische Stadt.
Die erste Geschichte ist –gelinde gesagt– poetischer Krimskrams, der von einem Hauch Sodomie zusammengehalten wird. Da ist das zweite Segment schon von ganz anderem Kaliber. Louis Malles Doppelgängerplot ist angefüllt mit bösen Sadismen, die auch heute noch zu schockieren wissen. Die zynisch-kalte Darstellungskunst Alain Delons in der Titelrolle kommt dabei gut zum Tragen. Nur die BB wirkt fahl und fehlbesetzt. Das letzte Teilstück von Federico Fellini fällt allerdings zum Leidwesen des Gesamteindrucks sowohl formal als auch inhaltlich aus dem Rahmen. Da wird in einem Farbenrausch und mit viel Bildsymbolik eine negative Utopie aufgebaut, die dem Gothic-Horror der Poe-Vorlage förmlich die Kraft entzieht. Fazit: Bis auf den Mittelteil wird das Gruseln von der kitschigen Kunstform in den Hintergrund gedrängt. Die TV-Ausstrahlung ist letterboxed (1,61:1). Mit Brigitte Bardot, Jane Fonda, Alain Delon, Terence Stamp u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin