... wollen? Wenn sie Ruhm und Ehre suchen, und ihre Hörner abstoßen müssen? Heutzutage gehen sie als Hooligans vor die Fußballstadien der Welt, aber früher, früher gab es noch Kriege in denen die jungen Männer, die der Welt zeigen wollten was sie drauf haben, für irgendwelche Ideen verheizt wurden. Und was tat man damals, wenn man 19 Jahre alt war, der Vater einen für ein politisches Ideal begeisterte für das er dann selber starb, und man nun mittellos und abenteuerhungrig da saß, auf der Suche nach Ehre und Bestätigung? Genau, man zog zur Mannwerdung in den Krieg!
Marco Laudato macht genau dieses. Er schließt sich im Frühjahr 1943 den faschistischen Schwarzen Brigaden Mussolinis an, und auch wenn er zuerst noch den Küchendienst übernehmen muss, so wächst er sehr wohl allmählich mit den altgedienten Soldaten zu einer Einheit zusammen. Doch der Krieg, der mag so gar nicht kommen. Und man wollte doch so gerne kämpfen …
Im Sommer 1943 ist er dann plötzlich da, der Krieg. Benito Mussolini, vom König inhaftierter Ex-Duce und einstiger Befehlshaber über ganze Heere junger und hungriger Männer, wird von deutschen Fallschirmjägern aus seinem Gefängnis befreit und ruft in Salò am Gardasee die Italienische Sozialrepublik (RSI) aus, die das von den Deutschen unterstütze Gegenstück zur alliierten Invasion im Süden bilden soll. Und wem jetzt assoziativ Pasolinis 120 Tage von Sodom durch den Kopf schießen, der liegt genau richtig. Allerdings hatte die RSI in der Realität einen Bestand von 600 Tagen anstatt von 120 Tagen, und in diesen 600 Tagen versuchte der Faschismus mit allen Mitteln und unter Einsatz großer Gewalt, sich in Italien wieder durchzusetzen. Gegen den Widerstand der Bevölkerung ging es in erster Linie gegen Partisanen, und als die von diesen kontrollierten Gebiete immer größer wurden, und die Bevölkerung die Faschisten immer geringschätziger behandelte, da ging es gegen alle. Die Klugen konnten sehen, dass ihr Kampf verloren und umsonst war, aber zum einen war ja nichts anderes mehr da, und zum anderen schließen sich die Begriffe Faschismus und Klug sowieso gegenseitig aus …
Marco Laudato aus Cremona also, der in einem vollkommen idiotischen Kampf an irgendeinem unbedeutenden Berg verwundet wird, und dadurch mit einer Beförderung und einem Orden ausgezeichnet wird. Das Kriegskreuz, das Eiserne Kreuz, das Holzkreuz … Außerdem lernt er im Lazarett die Krankenschwester Anna kennen, in die er sich verliebt, und die er während seiner Rekonvaleszenz in einer großen Villa am Lago Maggiore besucht. Wem die Villa gehört? Einem reichen Freund. Anna hat viele Freunde, und dem Zuschauer wird irgendwann klar, wer Anna in Wirklichkeit ist, und wie sie versucht den Krieg lebendig zu überstehen.
Marco aber muss irgendwann wieder zu der kleinen Einheit der Schwarzen Brigaden, und der Kampf gegen die Partisanen wieder immer sinnloser und wütender. Sein Freund Elia zweifelt zunehmend am Kampf, aber der Befehlshaber Nardi ist erbarmungslos, und geht rücksichtslos gegen die Zivilbevölkerung vor, was die Wut der Partisanen nur noch zusätzlich aufstachelt. Die Beziehung zu Anna zerbricht als sie mit seinem Vorgesetzten davongeht, und Marco wird immer einsamer und härter gegenüber seiner Umgebung. Man hat doch sonst nichts im Leben …
Quelle: Maulwurf [Italo-Cinema.de]