Ich weiss was Du letzten Sommer getan hast (1997)

Meine Reviews:

• Horror: Savage Vengeance (1993) / Ich weiß , was du letzten Sommer getan hast (1997) / Terrifier (2016) / Terrifier 2 (2022) / Terrifier 3 (2024)
  
• Action: Avengement - Blutiger Freigang (2019)
• Tarantino: Reservoir Dogs (1992) / Kill Bill - Volume 1 (2003) / Kill Bill - Volume 2 (2004)
  
• Boll: Rampage (2009)
• Comicverfilmungen: Logan - The Wolverine (2017)
  
• Kinderfilme: D.I.Y. Donald (2024)

Vorab, wie mit einem Mod per PN besprochen: Die Urheberrechte dieses Textes bleiben einzig bei mir. Sollten Änderungen vorgenommen werden (müssen), bitte eine Info an mich. 

„Dann verstecken wir die Leiche...“ 

Wes Craven hat mit Scream - Schrei! (1996) eine Welle von Teenie-Slashern bzw. -Horrorfilmen losgetreten. Bevor alleine 1998 u. a. Dich kriegen wir auch noch, Düstere Legenden, Halloween - H20 & The Faculty (ja, eigl auch SFi...) das Publikum überschwemmte, knüpfte der 17 Mio.-$ teure 

Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast (1997)

an den Erfolg an (Einspiel im Kino: Rund 125 Mio.-$). Jim Gillespie nahm auf dem Regiestuhl Platz. Hierin endet eine Party damit, dass vier Highschool-Absolventen (Ryan Phillippe, Freddie Prinze jr, Jennifer Love Hewitt & Sarah Michelle Gellar) versehentlich einen Mann überfahren, dessen Leiche im Meer versenken und ein Jahr später mysteriöse Drohungen erhalten... Der Titel ist die erste dieser Drohungen - ein Brief, im Original: I know what you did last summer.

Bei rund anderthalb Stunden-Laufzeit ist die Einleitung mitsamt der Vorstellung der Hauptcharaktere kurz gehalten. Nach dem Erhalt des Briefes steigt die Spannungskurve dank Inszenierung und Soundkulisse recht bald an und der nächste Mord lässt nicht lange auf sich warten.

„Wer ist noch hier?“ 

Über so manche Logiklöcher muss man dabei hinwegsehen - ein Fußgänger kann z. B. nur im Film vor einem Auto weglaufen. Dafür ist der gruselig-unnahbare Killer in seiner dunklen Öl- / Fischerjacke mit Haken als Mordwaffe eine gute Wahl. Wer ist er, woher weiß er alles und kann er aufgehalten werden? Der Zuschauer tappt völlig im Dunkeln und die Neugierde ist geweckt. 

Die Darsteller wirken nicht zu dumm und machen ihre Sache, soweit es das Drehbuch eines Teenie-Horrorfilms zulässt, vernünftig. Vor allem die beiden Mädels sind sympathisch genug, dass man ihnen gönnt am Leben zu bleiben. Das ist doch schon einmal was :-D

„Angela Lansbury hat immer einen Plan.“ 

Typische, aber immer wieder hervorragend funktionierende Szenen sind über die gesamte Spielzeit eingestreut. So geht der Killer kurzerhand ins Haus und nur eine Sekunde die Treppe hoch bevor dort jemand anderes langgeht... Und dann sieht man eine offene Schranktür. Oder der berühmte Schatten im Hintergrund. Durch die bedrohliche Hintergrundmusik wird so die Spannungskurve fast durchweg hoch / oben gehalten. Der Blick auf die Rückbank des Autos wirkt dadurch weit nachvollziehbarer als es im Alltag wirken würde. John Carpenters Halloween (1978) dürfte auch das Vorbilder gewesen sein. Dazu passt selbstverständlich, dass ein Killer nicht laufen muss und dennoch weg laufende Opfer einholt.

Wer nur auf Blut aus ist, dürfte hier aber enttäuscht werden. Es sterben zwar  Menschen und ein paar Leichenszenen werden zudem geboten, doch der Thriller-Part überwiegt klar. Horror & Slasher sind tatsächlich nur Nebensache. Die FSK 18 von damals wirkt angesichts von Sekunden, die die FSK 16-Fassung vermissen ließ, ohnehin arg hoch gegriffen. Seit der Neuprüfung anno 2015 ist das Werk ungekürzt ab 16. In den USA gab es "natürlich" das R-Rating 

„Worauf wartest du?“ 

Die Auflösung und das Ende lassen dann etwas nach. Der Drops ist irgendwann gelutscht, wenn man sich auch zugegebenermaßen Mühe gegeben hat. Es ist aber kein Totalausfall, sondern nur weniger überzeugend / spannend als zuvor. Lauter ist nicht immer besser.

Zum Abschluss der Besprechung gibt es zwei (vermutlich) altbekannte Infos. Neben der Fortsetzung Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast (natürlich 1998) kam ein dritter Teil (2006) und eine Serie (2021) heraus. Und dass sich Buffy und Jr. hier kennen- & lieben lernten, ist für einen Horrorthriller doch mal anderes, eine ungewöhnliche Spätfolge.

Fazit:

Auch nach über einem Vierteljahrhundert hat mich Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast gut unterhalten. Überwiegend durch die Spannung, aber auch dank der gelungenen Darsteller und der Geräuschkulisse. Die Blu-ray mit beiden Teilen lege ich Fans gerne ans Herz.

08 von 10 Punkte