Franks Bewertung

starstarstarstar / 4

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

Diese Kritik stammt aus der Buchreihe "Die Angst sitzt neben Dir"


679 Mal gelesen

Review

von Frank Trebbin

Jerry Blake, ein echter Psychopath, redet und träumt ständig vom perfekten Familienleben. Um seinen Traum zu verwirklichen, schleicht er sich in vaterlose Familien ein und übernimmt dort die Stelle des Familienoberhaupts. Doch irgendwann muß Jerry erkennen, daß Frau und Kind doch nicht so perfekt sind, wie er sich erhofft hatte. Ergo: sie müssen beseitigt werden, damit Jerry sich eine neue Familie suchen kann, die ihn dann hoffentlich nicht enttäuschen wird.

So einfach und schmucklos die Story klingt, so geschickt und hintergründig wird sie von Regisseur Joseph Ruben, der bereits mit „Dreamscape“ einen Achtungserfolg landete, in Szene gesetzt. Klischees der Middle Class werden ebenso bitterböse auf die Schippe genommen wie die gängigen Versatzstücke des Kriminalfilms. Karikiert und auf die Spitze getrieben wird auch die Triebfeder Jerry Blakes, der eine „glückliche“ Familie nach TV-Muster haben möchte, wo die Frau immer adrett aussieht und sich Probleme in Minuten lösen lassen. Hauptdarsteller Terry O’Quinn, der hier ein perfektes Spiel liefert, schafft es sogar, Anthony Perkins’ „Norman Bates“ an Glaubwürdigkeit zu überrunden. Ohne Frage ist „Spur in den Tod II“ ein intelligent gemachter, ironischer Psychothriller für den verwöhnten Betrachter, dessen teilweise krasse Härte nicht durch ein Übermaß an Blut erreicht wird, sondern durch die Gefühlskälte der Hauptfigur. Das Ende des Films hält sich zwar an die Regeln des typischen Slashermovies, ist Joseph Rubens kleines Meisterwerk mehr als nur Fast-Food-Stalk’n-Slash-Kino. Alternativtitel: „Kill, Daddy, Kill“ und „Stepfather“. Mit Terry O’Quinn, Jill Schoelen, Shelley Hack, Charles Lanyer u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

Details
Ähnliche Filme