Im Packeis des Südpols entdecken die Forscher einer norwegischen Station ein riesiges Raumschiff. Ein offenbar herausgeschleuderter außerirdischer Raumfahrer kann dabei dem ewigen Eis entrissen und in die Station gebracht werden. Die US-Paläontologin Kate Lloyd beginnt mit der Untersuchung und entdeckt Unheimliches. Doch ihre Warnungen werden nicht gehört und so sorgt der sensationsgierige norwegische Stationsleiter Dr. Halvorson dafür, dass das Wesen, welches Parasiten-ähnlich jede Lebensform nachahmen kann, befreit wird…
Wer mit John Carpenters „Das Ding aus einer anderen Welt“ groß geworden ist, der wird dieser Neuauflage des Stoffes (Ich weiß, es ist ein Prequel) mit einem gewissen Argwohn entgegentreten und wahrscheinlich etwas mit der Nase rümpfen. Doch was der hierzulande unbekannte Regisseur Matthijs van Heijningen jr. daraus gemacht hat, zollt doch ein wenig Respekt, denn sein „The Thing“ liefert eine würdige Vorstellung ab. In gekonnter Weise werden althergebrachte Prosthetics-F/X mit CGI gemischt, so dass man als Zuschauer keinesfalls nur steriles Blut-und-Masken-Gepixel vor Augen hat. Dies zahlt sich schon deshalb aus, weil auch dieses Ding hier voller Lovecraftscher Wucht steckt und man sich immer wieder aufs Neue über den Einfallsreichtum der Macher freut. Handlungsmäßig steuert „The Thing“ – und das war fast unvermeidlich – doch eher in Richtung Remake, denn schließlich war das Setting und auch so manches inhaltliche Ziel vorgegeben. Mich hat das nicht gestört, denn es hätte auch alles viel schlimmer kommen können (selbst das Kopieren der Carpenterschen Paranoia-Atmoshäre hat geklappt). So ist Matthijs van Heijningen juniors „The Thing“ (fast) annähernd das, was John Carpenter vor 30 Jahren für die Kinogänger damals war: eine willkommende Abwechslung im Horror-Einerlei und allemal sehenswert – nur eben, dass das Original immer das Original bleibt (Christian Nybys 1951er-Version lassen wir mal außen vor). 2,35:1. Mit Mary Elizabeth Winstead, Joel Edgerton, Ulrich Thomson, Eric Christian Olsen u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin