A Chinese Ghost Story 2 (1990)

Review

von Frank Trebbin

Der Steuereintreiber Ning Tsai-Shen wird, nachdem er seine geliebte Nieh Tsai-Shen (siehe: Teil 1) beerdigt hat, irrtümlich ins Gefängnis gesteckt. Er kann jedoch fliehen und trifft unterwegs auf den geisterjagenden Mönch Zhi-Qiou. Gemeinsam übernachtet man in einem verlassenen Spukhaus. Eine erste Begegnung mit den Kräften des Bösen überleben die beiden nur knapp. Später gesellen sich dann noch die beiden bezaubernden Schwestern Qing-Feng und Yue-Chi zu ihnen. Ning glaubt, daß sich Nieh Tsai-Shen in Qing-Feng reinkarniert hat…

Ziemlich schnell hat sich das Team um Tsui Hark und Ching Siu-Tung entschlossen, dem erfolgreichen ersten Teil eine Fortsetzung folgen zu lassen. Das Ergebnis ist –wie sollte es auch anders sein– nicht ganz so gut wie das Original. Dennoch steht „A Chinese Ghost Story 2“ weit über dem, was derzeit aus Hollywood kommt. Das Sequel setzt im Gegensatz zum Original weniger auf Romantik (doch keine Angst, auch diesmal gibt es wieder eine Liebesgeschichte), sondern mehr auf handfesten Horror. Auch wenn einem das Monster aus dem Spukhaus anfangs etwas komisch vorkommt, gewinnt es doch später mehr und mehr an eigenem Charakter und bleibt nicht nur Versatzstück am Rande einer illustren Handlung. Die Kämpfe sind gut choreografiert, die Special Effects mal wieder erste Klasse, und auch sonst gibt es auf der technischen Seite nichts zu bemängeln. Lediglich bei der erzählten Geschichte muß man diesmal höllisch aufpassen, denn es wimmelt nur so vor Nebensträngen. Doch ist der Inhalt nicht so wichtig. Was zählt, das sind die phantasievollen Bilder. Und davon gibt es bei Ching Siu-Tungs „A Chinese Ghost Story 2“ mehr als genug. Die deutsche Fassung (Video) ist letterboxed (1,8:1). Alternativtitel im TV: „Verführung aus dem Reich der Toten 2. Teil“. Mit Leslie Cheung, Jacky Cheung, Joey Wang (= Wang Tsu Hsien), Michelle Ries, Liu Suen u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin