Katrin, die sich nach einem traumatischen Erlebnis endlich von ihrem überfürsorglichen Vater abnabelt, fängt ein Studium an und zieht in das nächstgelegene Studentenwohnheim. Dass ihre Vormieterin spurlos verschwunden ist und keiner sonst in dieses Zimmer Nr. 205 ziehen wollte, stört Katrin anfangs wenig, doch als sie Hinweise darauf erhält, dass diese Annika Opfer einer besonders fiesen Art von Mobbing war und auch noch merkwürdige Dinge geschehen, glaubt Katrin quasi recht schnell an Geister...
Dass man auch hierzulande zünftige Horrorfilme drehen kann, wird alle Jubeljahre unter Beweis gestellt. Dass man dabei aber unverblümt abkupfert, ist bis auf wenige Ausnahmen neu. Rainer Matsutani hat sich mit seinem „205 – Zimmer der Angst“ an bekannten J-Horror-Vorbildern orientiert und die zuckenden Bilder um einen weiblichen Rachegeist, dem die Haare Sadako-ähnlich ins Gesicht hängen, mit der miefigen Atmosphäre eines deutschen Studentenwohnheims verknüpft. Das alles funktioniert wunderbar gut, das alles ist ziemlich zielgerichtet, wenn auch leicht vorhersehbar erzählt und verbreitet die nötige Spannung, um das Zielpublikum zu erreichen. Und weil Matsutani auch die guten alten Dario-Argento-Filme kennt, gibt es noch die eine oder andere Reminiszenz in diese Richtung (ganz besonders die „Unfall“-Settings mit den wehenden Laken und wallenden Folien). Für Horrorfans bietet also „205 – Zimmer der Angst“ auf sämtlichen Metaebenen Wiedererkennungseffekte, die so oder so zu einem unterhaltsamen Filmvergnügen führen: sei es nun oberflächlich als besagter Geisterfilm oder als ein zitatenreiches Spiel mit bekannten Motiven und bitterem Schluß-Twist. Auf BD (Alternativtitel: „Zimmer 205 – Traust du dich rein?“) 2,35:1. Mit Jennifer Ulrich, André Hennicke, Julia Dietze, Marleen Lohse u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin