Pünktlich zum 25jährigen Jubiläum erscheint „Willow“, einer der einflussreichsten Fantasy-Filme aus den End-1980er-Jahren, nun endlich in neuer, digitaler Abtastung auf HD-Medium – und das Warten hat sich gelohnt! Auch wenn das Fantasy-Subgenre heute von bombastischen CGI-Spektakeln beherrscht wird, die natürlich nach dem Motto „schneller, weiter, höher“ funktionieren und die Dank modernster Computertechnik wirklich jegliche erdenkliche Welt erschaffen können, ist und bleibt „Willow“ doch ein Meilenstein seiner Art. Zwar wirken einige der durch „Industrial Light & Magic“ eingebrachten Tricks im Jahre 2013 etwas antiquiert und enttäuschend (vor allem im Finale), aber dennoch bezaubert dieses Märchen für Jung und Alt immer noch auf herzerfrischend-charmante Art und Weise und steht damit solchen All-Time-Klassikern wie „Die Braut des Prinzen“ in nichts nach.
Auch wenn ihn fast jeder kennt, hier kurz der Inhalt: Zu einer nicht näher benannten Zeit, als es noch Zauberer, Ritter und merkwürdige Kreaturen gab, wird der grausamen Königin Bavmorda prophezeit, dass ein ganz bestimmtes neugeborenes Mädchen ihr zum Schicksal wird, weswegen sie alle weiblichen Babys des Landes töten lässt. Doch ihr Plan misslingt, denn die kleine Elora wird von dem Zwerg Willow gerettet, der das Baby allerdings zur nächsten Menschensiedlung bringen soll. Damit beginnt ein Abenteuer, zu dem sich noch der Krieger Madmartigan, die gute Zauberin Raziel und sogar Bavmordas Tochter Sorsha gesellen werden.
Produziert und geschrieben von George Lucas, der neben der „Star Wars“-Filmreihe mit „Willow“ ein zweites Standbein für seine „ILM“-Schmiede suchte, vereinigt der Film klassisches Sword-and-Sorcery-Play mit den abgewandelten Mythen der alten Griechen und mit einem Figurenensemble, welches nicht von ungefähr an Tolkien und Co. erinnert. Dass dabei die Handlung weniger originell als einfach „nur“ unterhaltsam wirkt, ist schlicht Nebensache, denn unter der Regie von Ron Howard ist „Willow“ durchweg spannend und flott geraten, zumal das Tempo kontinuierlich angezogen wird. Mit viel Witz und Charme, aber auch mit handgemachten Action-Einlagen und wunderschön nostalgischen Matte-Paintings, die zusammen mit den ersten Morphing-Filmtricks Anfang und Ende jeweils einer Visual-Effects-Ära einläuten, liefern George Lucas und Ron Howard so eine Ode an den Mut der „kleinen Leute“ – hier wortwörtlicher als gedacht. Ab 14. April 2013 endlich auf BD (16:9) und letterboxed (2,35:1), mit knackigen Farben, aufgebohrtem DTS-Sound und vielen interessanten Extras. Mit Val Kilmer, Warwick Davis, Joanne Whalley, Jean Marsh u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin