Ein von den Amerikanern entwickelter biologischer Kampfstoff wird von ostdeutschen Agenten gestohlen. Der tödliche Virus kann jedoch bei einem Unfall entweichen. Die Folge: Fast die gesamte Menschheit wird innerhalb kürzester Zeit dahingerafft. Lediglich am Südpol gibt es eine kleine Kolonie von Überlebenden, weil der Virus in der arktischen Kälte nicht bestehen kann. In ihrer Abgeschiedenheit kämpfen die Menschen nicht nur, um den nächsten Tag zu erleben, sondern auch untereinander…
Bereits die Eingangssequenz zeigt, daß dieser Science-Fiction-Streifen eigenwillige Wege geht. Da wimmelt es nämlich von zerborstenen, zersetzten menschlichen Leichen, und zwischendrin führt der japanische Held (Sonny Chiba) ein bizarres Zwiegespräch mit einer Jesus-Statue (im übrigen ist die deutsche Synchronisation ziemlich mies und zudem noch falsch). „Overkill“ ist Nihilismus, wie er im Buche steht. Weder ein Hoffnungsschimmer noch etwaige Lösungsmöglichkeiten sind zu sehen. Viel eher endet alles im Chaos, die wenigen Überlebenden sind entweder zu schwach oder komplett verückt (blendend: Henry Silva als US-General). Die deutsche Fassung spiegelt jedoch nur einen Bruchteil des originalen Films wider, der in seiner OF 155 Minuten lang sein soll. Handlungsfäden werden eindeutig nur angerissen, einige Nebenstränge verlaufen förmlich ins Leere. Das Ergebnis: Der deutsche Zuschauer ist verwirrt und empfindet „Overkill“ als Zumutung. Zudem gibt man hierzulande auch einen gewissen Edward Taylor als Regisseur an. Auf Video letterboxed (1,51:1). Alternativtitel: „Virus“. Mit Glenn Ford, Bo Svenson, Chuck Connors, George Kennedy, Robert Vaughn, Olivia Hussey u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin