Durch das Tagebuch eines deutschen Soldaten, der einen unglaublichen Giftgasangriff während der Schlacht um Stalingrad 1944 überlebte, kommt die US-Armee heute auf die Spur jenes Kampfstoffes, den Stalin einst gegen die Deutschen einsetzte. Reste davon werden in Bulgarien gelagert – und zwar in einer Armeebasis, dessen leitender Oberst für seine Korruption bekannt ist. Der Militärpolizist John McGahey lässt sich in die Basis bringen, nimmt Kontakt zu der Biologin Dr. Bennet auf, kann es aber nicht verhindern, dass durch eine Explosion das alte Giftgas freigesetzt wird. Die Folge: Unzählige Infizierte, rasend vor Blutdurst, toben durch die Stadt...
Wow, was für ein Beginn! In monochrom gehaltenen Bildern, in denen nur das Blut betont wird, erlebt der Zuschauer mit der sehr ausführlich erzählten Stalingrad-Eingangssequenz eine Schlachteplatte vom Feinsten. Special Effects, krasse Body Props, Explosionen – alles was das Herz begehrt und dazu noch professionell gemacht. Doch auch danach geht es auf erstaunlich hohem Niveau weiter, denn obwohl „Code Red“ laut IMDb nur eine 3-Millionen-Dollar-Produktion war, sieht man Valeri Milevs Version des „28 Days Later“-Stoffes dies zu keiner Minute an. Bauten, Drehorte und eingesetztes (zumeist militärisches) Material wirken durchdacht und mitunter sogar recht teuer, die Handlung gewinnt mit ihnen ungemein an Authentizität und Intensität. Doch auch Kameraführung und der eindringliche Soundtrack tun ihr Übriges. So ist „Code Red“ zu einer wirklichen Überraschung geworden, die man keinesfalls auf dem Plan gehabt haben dürfte. Da kann man ruhig mal verzeihen, dass der Held des Films trotz winterlichen Sets nur im T-Shirt 'rumläuft und Valeri Milev entgegen aller gezeigten Gewalt keinen wirklichen Splatterfilm machen wollte, was heißen will: „Cod Red“ kommt härter 'rüber als er wirklich ist. Fazit: Seit langem mal wieder etwas aus der Bio-Horror-Ecke, das keine Wald-und-Wiesen-Produktion darstellt sondern richtig großes Kino. Mehr davon! Auf DVD 16:9. Mit Paul Logan, Manal El-Feitury, Mya-Lecia Naylor, Julian Kostov u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin