Franks Bewertung

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0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

10.09.2014
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Review

von Frank Trebbin

3D-Review

Es war einmal ein Hund, ein sehr schlauer Hund namens Mr. Peabody. Dieser war Erfinder, Spitzensportler, Industriemanager und noch vieles mehr. Und weil er einst in einem Tierheim aufwuchs, konnte er es auch nicht mitansehen, dass ein Baby quasi vor seiner Haustür ausgesetzt wurde. So hat Mr. Peabody das Menschenkind Sherman adoptiert und war ihm immer ein guter Vater. Er nahm ihn mit auf Reisen mit seinem Zeit-O-Mat und zeigte Sherman die gute, alte Weltgeschichte. Als Sherman in die Schule kommt und gleich einen Streit mit der Zicke Penny lostritt, bricht Sherman nicht nur die Regeln des Vaters sondern auch die der Zeitreisen und es beginnen turbulente Abenteuer um ägyptische Pharaonen, französische Revolutionäre, trojanische Krieger aber auch um schwarze Löcher…



„Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman“, der neueste 3D-Animationsfilm aus der Dreamworks-Schmiede, ist nach dem ruppigen „The Croods“ wieder eher eine Rückkehr ins klassische Cartoon-Stil-Subgenre und eine deutliche Abkehr von jenen Stoffen, bei denen sich die Erwachsenen mehr amüsiert haben als die kleinen Zuschauer. Basierend auf einem Kurzfilm aus den 1960er-Jahren greift Rob „Stuart Little“ Minkoff die Grundidee der Handlung um Zeitreisen zu bekannten Persönlichkeiten auf und strickt daraus ein sehr turbulentes, temporeiches Familienabenteuer, welches in einer gelungenen Mischung aus intelligentem Witz und trockenen Kalauern die Balance superber Unterhaltung hält. Wie es schon fast ungeschriebenes Gesetz zu sein scheint, gibt es natürlich auch hier jede Menge Anspielungen auf neue und alte Erfolgsfilme (ja, selbst auf Polanskis „Gott des Gemetzels“!), auf zeitgeistiges Gemeingut und - natürlich bei dieser Handlung – auch auf bewegende Momente unserer Menschheitsgeschichte schlechthin. Sei es nun, wie Van Gogh zu seinen Wellen kam oder warum die Mona Lisa so bedeutend lächelt: für alles gibt es eine Erklärung. Trotz dieser oder jener Absurditäten in Wort und Bild, die viel eher an Tex Avery erinnern als an den biederen Stil eines Walt-Disney-Films, wirkt „Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman“ weitaus bodenständiger als gedacht, was sicherlich auch daran liegt, dass die kindgerechte Aussage um Familie, Vaterliebe etc. sich nie mahnend in den Vordergrund drängt. Dies kann man allerdings von so manchem Pop-Out in der 3D-Version des Films nicht behaupten: Wie so oft bei Animationsstreifen kommt hier die 3D-Wirkung ganz besonders zum Tragen; sei es nun Mr. Peabodys Nase, so manche Schwert- oder Speerspitze – alles ragt dir glasklar entgegen! Doch auch die Tiefenstaffelung ist – bis auf ganz wenige Ausnahmen – gelungen. So macht diese turbulente Geschichtsstunde einfach noch viel, viel mehr Spaß. Bildformat: 1,78:1.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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