Weil sich ihre Eltern scheiden lassen und das gemeinsame Wochenendhaus, irgendwo einsam in den Wäldern am Lake Echo gelegen, verkaufen wollen, muss April dorthin fahren, um Fotos für die Internetanzeige zu machen. Sie nimmt ihren Freund Kyle mit, der kurzerhand auch noch einen Kumpel und zwei Mädels anschleppt. Zu fünft fährt man also zu der versteckten Waldhütte und bevor das übliche Party-Einerlei einsetzt, kracht ein havariertes UFO durch die Bäume, aus dem eine Besatzung steigt, die überhaupt nicht freundlich ist...
Manchmal sollte man sich durch ein uninspiriert gemachtes, an billigste Exploitation erinnerndes Cover nicht täuschen lassen und, ja, manchmal stimmen auch die schreierischen Textzitate. „Eine Hommage an Akte X“ heißt es hier nämlich auf der Coverrückseite zu „Extraterrestrial – Sie kommen nicht in Frieden“ unter Berufung auf die beiden als Vicious Brothers bekannten Regisseure Colin Minihan und Stuart Ortiz und so ist es dann auch tatsächlich: von der genial überraschenden Pre-Credit-Sequenz bis zum Ende mit dem rauchenden Mann – alles, aber auch wirklich alles ist eine liebevolle, in Details sogar sehr witzige Verbeugung vor jener TV-Serie, die wegweisend für so vieles war, was heute erfolgreich ist. Doch „Extraterrestrial – Sie kommen nicht in Frieden“ bietet noch mehr, denn die Handlung orientiert sich an der klassischen Spannungsmache eines üblichen Stalk'n'Slash-Vertreters. Deren Muster werden konsequent genutzt, um eine recht zünftige, immerhin kompetent in Szene gesetzte Mischung aus Horror und Science Fiction zu intonieren, die für meinen Geschmack allerdings ruhig noch etwas blutiger hätte ausfallen können. Zwei, drei kurze spritzige Momente sind dann doch einfach mal zu wenig, um ebenso die Gore-Hounds unter den Genrefans anzusprechen, denn im Gegenzug trauen sich die Vicious Brothers auch an absolut kitschige Einfälle heran und spielen die Soap-Karte aus. Das erscheint irgendwie nicht ganz ausgewogen, mindert den Spaß aber nur wenig. Den mit Gil Bellows und Michael Ironside sattelfest besetzten sympathischen Randfiguren wünschte man mehr Leinwandzeit, konsequenterweise gehen sie aber genauso schnell über den Jordan wie der Rest des Cast. Das passt dann wiederum. Fazit: ruhig mal den Covertexten trauen! Bildformat: 2,35:1. Des weiteren mit Brittany Allen, Freddie Stroma, Melanie Papalia u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin