Während eines bierseligen Abends beschließt die junge Samantha Marsh, ihren Vater George bei seiner Schicht in einem Kohlebergwerk zu begleiten. Andere Grubenarbeiter sehen das mit gemischten Gefühlen, denn eine Frau im Schacht wird als böses Omen gewertet. Und richtig: plötzlich bricht eine Fräse in einen Hohlraum durch, der Berg grummelt und George, seine Leute und seine Tochter werden verschüttet. 72 Stunden soll es dauern, bis Rettung naht. Aufgebrauchte Sauerstoffvorräte zwingen die Eingeschlossenen jedoch, auf eigene Faust den Weg zurück zu finden. Da kommt es zu unerklärlichen Todesfällen...
Wer sich für „Sanctum“, einem ähnlichen Katastrophenszenario erwärmen konnte, dem wird auch „Beneath – Abstieg in die Finsternis“ gefallen. Während der erstgenannte auf die Wirkung der 3D-Komponente setzte, entpuppt sich hier Ben Katais Bergwerk-(Horror?)Thriller als ein Film, der definitiv wegen seiner vielen dunklen Bilder unbedingt auf die große Leinwand und in ein ebenfalls total dunkles Lichtspielhaus gehört; im Heimkino verliert er nur an suggestiver Kraft! Doch wer sich vom Cover der DF mit dem Spruch „THE DESCENT trifft auf MY BLOODY VALENTINE“ ködern lässt, der wird enttäuscht. Ein waschechter Genrefilm ist nämlich „Beneath – Abstieg in die Finsternis“ trotz aller Masken-Effekte und Body Props nicht geworden; allenfalls psychologischer Horror ist hier neben dem weidlich realistisch verarbeiteten Motiv des Unter-Tage-Eingeschlossen-Seins zu vermelden, so dass man Ben Katais ruhig und gelassen abfotografierten Hybriden irgendwo zwischen den Stühlen sitzend verorten muss. Echte Horrorfans werden sich also eher abwenden und am Schluss schon die Frage stellen, ob dies nun wirklich alles war, was man da gesehen (oder besser: nicht gesehen) hat, doch wer auf ein gut gemachtes, hinreichend spannendes, ja, weil fast schon unheimliches B-Katastrophen-Filmchen hofft, bei dem man ruhig mal mit dem sehenswerten No-Name-Cast mitzittern und an seinen Fingernägeln kauen darf, der wird wird von „Beneath – Abstieg in die Finsternis“ nicht enttäuscht werden. "Glück auf!" für Ben Katai und seinen unabhängig produzierten Klaustrophopbie-Thriller. Bildformat: 2,35:1. Mit Kelly Noonan, Joey Kern, Jeff Fahey, Brent Briscoe u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin