Franks Bewertung

starstarstarstar / 7

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

14.07.2015
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Review

von Frank Trebbin

Als ein paar Sternenschweife über der australischen Wüste niedergehen, ahnt noch niemand, dass dieses Naturschauspiel eine der größten Zombie-Invasionen, die das Land je gesehen hat, auslösen wird: Kfz-Mechaniker Barry, der auf diese Weise schon Frau und Kind verloren hat, will wenigstens seine Schwester Brooke retten, die die erste Welle der lebenden Toten zwar überleben konnte, nun aber in den Fängen eines irren Army-Arztes ist, der die junge Frau für Experimente mit den Zombies vorsieht. Auf dem Weg zur Rettung seiner Schwester schart Barry andere Überlebende um sich, die sich auch durchs Land schlagen…

Ein zum Kampfkoloss umgebauter Truck und ein paar Lederklamotten garantieren zwar noch kein wirkliches „Road Warrior“-Feeling, doch die englische Tagline „Mad Max Meets Dawn Of The Dead“ trifft trotzdem irgendwie auf „Wyrmwood“ zu, dem Spielfilmdebüt der australischen Roache-Turner-Brüder (Kiah führte Regie, Tristan produzierte und beide schrieben das Drehbuch), denn die Versatzstücke aus den zitierten Filmklassikern sind allzu deutlich zu lokalisieren. Natürlich sind hier die Zombies nicht so langsam wie bei George A. Romero, doch was die Anzahl der CGI-kreierten Kopfschüsse angeht, dürften die bisherige Bestmarke des Filmemachers aus Pittsburgh ins Wanken geraten zu sein. Mit einem wahnwitzigen Tempo wird der Zuschauer in die Handlung hineinkatapultiert, die Verbindung blutigstem Treiben mit mehr oder weniger witzigen Sprüchen bzw. mildem Slapstick gemahnt an die frühen Werke von Sam Raimi und Peter Jackson. Überhaupt liegt über „Wyrmwood“ der Stallgeruch einer mit viel Kreativität gestemmten Fan-Arbeit; ganz so wie damals „Tanz der Teufel“ und „Bad Taste“ eben, nur dass man heute mit DV-gestützter Kamera sehr viel preisgünstiger filmen kann. Das hat Charme, zumal man auch das vor sich hin siechende Zombiefilm-Subgenre mit einigen überraschenden Details und Twists zu reanimieren versucht. Zudem punktet „Wyrmwood“ ähnlich wie 1993 Brian Yuznas „Return Of The Living Dead 3“ mit einem sexy weiblichen Zombie, der die ganze Tragödie des Stoffes in sich vereint und als Katalysator der Handlung anzusehen ist. Alles in allem darf man feststellen, dass man sich trotz offenkundiger Mankos – „Wyrmwood“ geht zum Schluss ein wenig die Luft aus und ist mitnichten fehlerfrei – ganz herrlich amüsieren kann: Fun-Splatter eben! Bildformat: 1,78:1. Mit Jay Gallagher, Bianca Bradey, Leon Burchill, Keith Agius u. a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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