3D-Review
In diesem Animationsfilm aus dem finanziell angeschlagenen Dreamworks-Studio wird die gute, alte Erde mal wieder von Aliens angegriffen: die Boovs, kleine, vielbeinige Wesen, ziehen eins, drei, fix ihre Invasion durch, entwurzeln alle menschlichen Bewohner und quartieren sie zwangsweise in aseptisch errichtete Großsiedlungen in den Weiten Australiens um. Im Mittelpunkt von „Home – Ein smektakulärer Trip“ steht der Boov namens Oh, der keine Freunde hat, weil er sich nicht wie ein typischer Boov verhält: er ist tollpatschig und Regeln kann er nicht wirklich gut umsetzen. Als er einen für alle auf der Erde fatalen Fehler begeht und eine Email an die Erzfeinde der Boovs sendet, wird er von seinen Artgenossen verfolgt und gejagt. Bei seiner Flucht trifft er auf das Mädchen Tip, die bei der Umsiedlung der Menschen von ihrer Mutter getrennt wurde. Mehr oder weniger unfreiwillig geht man eine Zweckfreundschaft ein und rettet nebenbei die Welt.
An die Boov-Dialoge von „Home – Ein smektakulärer Trip“, die in einer verspielt-infantilen Jaja-Bings-Grammatik daherkommen, muss man sich erst gewöhnen, gleiches gilt für die extrem bunte Welt, die hier in typisch einfältiger, aber technisch perfekter 3D-Animationsweise entworfen wird. Beides zusammen zielt auf die einzige Zielgruppe, die Adam Rex, der Kinderbuch-Lieferant der Drehbuchvorlage, kannte: die ganz Jungen unter den jüngeren Zuschauern. Das macht „Home – Ein smektakulärer Trip“ mit dem ähnlich einfach gestrickten, ebenso von Dreamworks stammenden "Turbo" vergleichbar, bei dem erwachsene Zuschauer auch eher nur sehr müde zum Lächeln gebracht wurden. Unter der Ägide von Regisseur Tim Johnson ist daraus ein zu jeder Zeit austauschbarer Familienfilm geworden, der zwar nie langweilt und seine nette Momente bereithält, im Gegenzug aber auch keine echten Höhepunkte bzw. Erinnerungswerte bietet. Die kaum verpackte, altbekannte Botschaft um friendship & family zeugt davon, dass den Dreamworks-Machern offenbar nichts Neues mehr einfällt. Das 3D-Format ist fehlerfrei, von recht hoher Plastizität und sehr guter Tiefenstaffelung. Auf allzu aufdringliche Pop-Outs wird angesichts der oben genannten kindlichen Zielgruppe verzichtet, dennoch gibt es auch einiges, was sich dezent in den Vordergrund schiebt und so für den angemessenen Spaß auf visueller Ebene sorgt. Bildformat: 1,78:1.
© Selbstverlag Frank Trebbin