Was haben der NYC-Detective Nick Cassidy und der in Bangkok agierende Ermittler Tony Vitayakul gemein: ihren Erzfeind Viktor Dragovic, einen serbischen Kriegsverbrecher, der zusammen mit seinen Söhnen ein White-Slavery-Netzwerk zwischen Thailand und den USA aufgezogen hat. Als Cassidy bei einem Einsatz einen der Dragovic-Jungs tötet, trifft ihn die Rache des Menschenhändlers mit voller Wucht: einem Anschlag entkommt er nur schwerverletzt, die Ehefrau ist allerdings tot und Töchterchen Sofia in die Hände Dragovics geraten. Nun macht sich Cassidy auf nach Asien, um dort mal richtig aufzuräumen…
Nach einer jahrelang anhaltenden Durststrecke konnte Dolph Lundgren durch die Mitwirkung an den bei Fans und an der Kinokasse erfolgreichen „The Expendables“-Reihe wieder filmisches Oberwasser gewinnen und so war es dem smarten Schweden als Drehbuchautor und Produzent möglich, mit „Skin Trade“ nicht nur einen Herzensstoff anzubringen sondern zeitgleich auch ein B-Action-Movie auf die Beine zu stellen, das zu keiner Minute nach inkompetent in Bulgarien oder Rumänien heruntergekurbelter Direct-to-Video-Ware aussieht. Im Gegenteil: „Skin Trade“ ist ein recht wohlfeiler Film geworden, der sich nicht zu verstecken braucht und der – ähnlich wie bei besagtem „The Expendables“ – mit einem (kleineren) Top-Cast altbekannter Recken aufwartet. Als „tragende“ Story für Lundgrens hintergründig erklärter Kritik am Menschenhandel jeglicher Couleur dient der seit den 1980ern altbekannte, immer noch toughe Stoff um den zum Witwer geschossenen Helden, der das Gesetz in eigene Hände nimmt und dampfwalzenartig unter den Bösen aufräumt. Ok, das geht bei Ekachai Uekrongtham natürlich nicht so stylish-elegant zu wie bei „John Wick“, hat aber immer noch genug Power, um für gut 90 Minuten geballter Old-School-Ballereien sowie Handkanten-Action zu sorgen. Selbst die üblichen Klischees fallen da angesichts der einen oder anderen Wendung nicht auf. Wirklich auffällig ist aber, dass Tony Jaa als Zugpferd für den asiatischen Markt bei seinen Kämpfen eher leicht gebremst wirkt, um möglicherweise dem Hauptdarsteller Lundgren nicht ganz die Schau zu stehlen. Da hätte man sich mehr versprochen, doch das ist Meckern auf recht hohem Niveau, denn „Skin Trade“ ist durch und durch empfehlenswert für einen actionlastigen Videoabend mit Nostalgie-Note. Bildformat: 2,35:1. Des weiteren mit Michael Jai White, Ron Perlman, Celina Jade, Peter Weller, Cary-Hiroyuki Tagawa u. a.
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