Frank Martin ist der „Transporter“, ein versierter Driver, der seine Aufträge präzise erledigt und von seinen Auftraggebern Regeltreue erwartet. So will Frank auch seinen neuesten Auftrag abbrechen, als die Dame, die er mit zwei Paketen abholen soll, plötzlich mit zwei weiteren Frauen vor einer offenbar gerade eben ausgeraubten Bank auftaucht. Doch das Canceln ist nicht so einfach, denn seine brüchige Auftraggeberin offenbart Frank, dass sie seinen Vater entführt hat. Der Grund? Frank Martin soll den Frauen helfen, den fiesen russischen Zuhälter Karasov auszuschalten…
Die wirklich bange Frage im Vorfeld von „The Transporter Refueled“ war, ob Hauptdarsteller Ed Skrein überhaupt in die Fußstapfen von Jason Statham passt, denn immerhin konnte der smarte, ober-coole Brite, der leider einen neuerlichen Frank-Martin-Auftritt ablehnte, dem Original-„The Transporter“-Triple einen dermaßen persönlichen Stempel aufdrücken, so dass es für viele nicht vorstellbar war, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Und weil dies wahrscheinlich auch die Macher rund um Luc Besson geahnt haben, schrieb man dem Transporter quasi einen persönlichen Background auf den Leib, verpasste ihm einen Vater (das ständige „Junior“-Gequatsche soll wohl an Sean Connery und Indiana Jones senior erinnern) und schraubte die unbesiegbare-Kampfmaschine-Attitüde der Stathamschen Verkörperung etwas zurück, so dass die jetzt nicht mehr ganz so spektakulären Fights und Skills geerdeter daherkommen und Frank Martin auch mal einiges einstecken muss. Der Rest ist allerdings wie gehabt: ob der Regisseur nun Camille Delamarre heißt oder „Peng“, alles riecht förmlich nach Produzent Luc Besson und seinen formelhaft entwickelten Genrefilmen und es gibt (wieder einmal) recht knackige Action vor schöner (südfranzösischer) Kulisse. Doch Halt, etwas ist wirklich anders an diesem recht geschmeidigen Reboot der „The Transporter“-Filme: Der Einsatz CGI-gebundener Tricks ist zugunsten echter Stuntarbeit und Blechschäden reduziert worden und auch die Handlung selbst wirkt fintenreicher als sonst. So bleibt es zum Schluß doch bei der einzigen wichtigen Frage: akzeptiert man nun Ed Skrein als neuen Frank Martin oder nicht. Selbst entscheiden. Bildformat: 2,35:1. Des weiteren mit Loan Chabanol, Tatiana Pajkovic, Radivoje Bukvic, Ray Stevenson u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin