Franks Bewertung

starstarstar / 3

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

23.11.2015
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Review

von Frank Trebbin

London. Kate Abbott arbeitet für die Homeland Security in der Visa-Abteilung der US-Botschaft. Sie entdeckt, dass einige dubiose Wissenschaftler, die durchaus in der Lage wären, Bomben zu bauen, ohne großes Federlesen in die Staaten einreisen dürfen. Bevor sie jedoch das Komplott, in das ihr Chef Bill Talbot verwickelt ist, ganz aufdecken kann, wird quasi die gesamte Kollegenschaft bei einem Bombenattentat mundtot gemacht. Hinter diesem Anschlag steckt der „Uhrmacher“, ein international gesuchter Bombenleger und Auftragskiller, der für einen unbekannten Hintermann ein Attentat in New York vorbereiten und durchführen soll. Weil Kate selbst unter Verdacht gerät, mit den Terroristen gemeinsame Sache zu machen, muss sie den „Uhrmacher“ auf eigene Faust verfolgen…

James McTeigues Stern als Mitgestalter für erstklassige Kino-Unterhaltung (z. B. Assistent Director bei der „Matrix“-Reihe) scheint seit seinem eigenen „V wie Vendetta“ am Sinken zu sein, denn jetzt ist er in der B-Movie-Schmiede von Millennium Films untergekommen und durfte dort mit Hilfe eines recht namhaften Cast ein Drehbuch verfilmen, an dem man ruhig noch hätte etwas feilen können (kein Klischee wird ausgelassen und Benno Fürmanns Rolle als Drahtzieher verliert sich im Nichts) – was übrigens auch für die Inszenierung selbst gilt. So präsentiert sich „Survivor“ bspw. in den ersten Minuten als ziemlich unausgegorenes Nebeneinander von nicht ganz klar im Zusammenhang stehenden Szenenschnipseln; die Einführung der Figuren und das Anlaufen der Geschichte gerät auf diese Weise selbst für die üblichen Action-Genre-Maßstäbe arg oberflächlich. Die recht behäbige, allseits bekannte und schon oft verfilmte Mär um einen einsamen, aufrechten Helden (hier eine durch den TV-Erfolg „Homeland“ inspirierte Agentin) hält zudem gerade mal so viel vordergründige Spannung und Aktionsmomente bereit, um den Zuschauer dieses eindeutig auf den Direct-to-Video-Markt ausgerichteten Werks am Einschlafen zu hindern. Die recht billig eingebrachten CGI-Tricks, sei es nun der „cheesy“ Hubschrauberabsturz gleich zu Beginn oder die sterile Hintergrundkulisse beim dramatischen Schlusskampf über den Dächern New Yorks, lassen eh keine wirkliche Film-Stimmung aufkommen und so ist es einzig und alleine an Pierce Brosnan, der den „Uhrmacher“ gibt, „Survivor“ wenigstens ansatzweise vor dem totalen Untergang zu retten. Sein eiskaltes Spiel als brutaler Edel-Terrorist, perfekt zu seinem jetzigen Alter, den grauen Haaren und dem nicht mehr ganz so smarten Gesicht passend, ist es wert, am Ball zu bleiben und den zum Ende hin vor Patriotismus triefenden „Survivor“ schlussendlich doch noch gnädig in Richtung drei Sterne abzunicken. Bildformat: 2,35:1. Des weiteren mit Milla Jovovich, Dylan McDermott, Angela Bassett, Robert Forster u. a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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