Franks Bewertung

starstarstar / 1

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

25.05.2016
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Review

von Frank Trebbin

3D-Review

Der junge Zach zieht nach dem Tod des Vaters mit seiner Mutter, einer Lehrerin, von New York in das ländliche Madison. Im Nachbarhaus wohnt die gleichaltrige Hannah, die offenbar von ihrem sich sonderbar gebenden Vater an kurzer Leine gehalten wird, und freundet sich mit ihr an. Und weil Zach glaubt, dass Hannah Opfer häuslicher Gewalt ist, dringt er eines Abends in das Haus nebenan ein und deckt auf unheilsame Weise das Geheimnis der Nachbarn auf: Hannahs Vater ist R. L. Stine, der Autor der „Gänsehaut“-Bücher, der seine erschaffenen Monster quasi auf magische Weise in den Büchern gefangen hält. Als durch ein geöffnetes Buch die von Stine ersonnene böse Bauchredner-Puppe Slappy erscheint und andere nachtmahre Gestalten „befreit“, ist in Madison endlich mal „was los“…

Rob Lettermans „Gänsehaut“, lose auf der gleichnamigen erfolgreichen Jugendbuchreihe von R. L. Stine basierend und deren Kreaturen verwendend, ist für die heutige Zeit das, was vor zig Jahren „Gremlins“ oder gar „Jumanji“ für längst erwachsene Kinogänger bedeutete: nicht zu seichte, aber auch nicht zu aufregende Horror- bzw. Fantasy-Unterhaltung mit dem Gütesiegel einer aufwendigen Hollywood-Produktion, bei der die Special Effects top sind, trotzdem aber kein Blut fließt. Ok, ganz so hui wie man es möglicherweise jetzt erwartet geht es in „Gänsehaut“ nicht zu, denn die Macher setzen ganz auf die Edel-B-Film-Trumpfkarte und lassen (angesichts der nicht nur inhaltlich dünnen literarischen Vorlage nachvollziehbar) vieles ein klein wenig ungeschliffener, ja zuweilen abgedroschener erscheinen – was übrigens sehr gefällt. So ist „Gänsehaut“ bei weitem nicht so hochglänzend wie erwartet, die CGI-Tricks sind immer als solche identifizierbar und das gewisse Trash-Feeling kommt nicht nur allein durch Stines Monsterkreationen und die mit sichtbarer Lust abgehandelten Standardsituationen auf. Das alles hat Charme, der allerdings durch die gerade in der zweiten Hälfte temporeichen Inszenierung fast schon wieder erdrückt wird. Da meint man zu glauben, dass Letterman selbst seiner anfänglich sehr sorgsamen Entwicklung der Figuren und des Spannungspotentials nicht wirklich getraut haben mag und lieber die Pauken und Trompeten rausgeholt hat. Nun ja, es wäre wünschenswert gewesen, wenn er dabei etwas mehr auf die sicherlich schon zu Drehzeiten in Rede stehende 3D-Konvertierung geachtet hätte, denn gerade solch purer Amusement-Stoff wie bei „Gänsehaut“ hätte viele Möglichkeiten für herrlich alberne Pop-Out-Effekte geboten (man fragt sich, was wohl ein Joe Dante mit dieser Technik anstellen würde). So aber ist der Weg in die Dreidimensionalität etwas arg flach geraten (die Tiefenstaffelung geht gerade noch in Ordnung, darüberhinausgehende Wow!-Effekte gibt es absolut keine) und wirklich kein Mehrwert beim Genuss des doch überraschend positiven, weil sehr unterhaltsam-witzigen „Gänsehaut“, der mit besserem 3D glatte vier Sterne von mir verpasst bekommen hätte. Bildformat: 2,35:1. Mit Jack Black, Dylan Minette, Odeya Rush, Ryan Lee u. a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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