Gefördert durch seinen Gönner, dem Industriellen Klaus Meisner, entwickelt der Wissenschaftler Jim Beale eine Maschine, die künstliche Wurmlöcher erzeugt, mit denen man dann durch Zeit und Raum reisen soll. Als ein erstes Experiment gelingt und von der „Gegenseite“ eine exotische Pflanze auftaucht, bricht Jim Beales bis dato überschaubares Projekt quasi über Nacht zusammen: Meisner zwingt ihn, die Maschine an ihn zu verkaufen, und mit Abby taucht eine unbekannte Schöne auf, die mehr über Zeitreisen weiß als Beale lieb sein kann. Jim verfällt Abby und muss erkennen, dass nur eine Reise zurück in der Zeit das Ganze wieder ins Lot bringen kann. Wirklich?
Wurmlöcher, Parallelwelten und Zeitreisen – das alles in einem packenden, visuell überzeugenden Science-Fiction-Film abzuhandeln ist leicht, wenn man wie bspw. Christopher Nolan für „Interstellar“ 165 Millionen US-Dollar als Budget zur Verfügung hatte. Doch wie sieht es im Low-Budget-Lager aus? Schauen wir uns dazu „Synchronicity“ an, der (fast) die gleichen Themen behandelt – nur eben ganz ganz anders bebildert. Regisseur und Drehbuchautor Jacob Gentry setzt geldbedingt also nicht auf überwältigende Weltraum-Set-Pieces und ausgeklügelte CGI-Tricks sondern schafft mit nur wenigen Wiedererkennungsmerkmalen eine recht schnelle Verortung seines Films irgendwo im Neo-Noir-Terrain von „Blade Runner“. Der eingängige „Retro Future“-genannte Soundtrack, die blaustichig-schummerig ausgeleuchteten Minimal-Sets und der fast gänzliche Verzicht auf Tageslichtaufnahmen – das alles sorgt zumindest auf der rein technisch zu betrachtenden Seite von „Synchronicity“ für Erstaunen darüber, wie einfach und wirkungsvoll man Atmosphäre erzeugen kann. Doch leider ist die Geschichte, die uns Jacob Gentry erzählen möchte, aber dafür nicht halb so gut: im Großen und Ganzen geht es nämlich nur um eine verkorkste Liebesbeziehung zu einer klassischen Femme Fatale. Durchhänger in punkto Spannung sind da fast selbstverständlich und so stürzt „Synchronicity“ trotz aller sehenswerten Bemühungen auf visueller Ebene in eine gewisse Belanglosigkeit ab und verheddert sich schlussendlich in einem Wirrwarr aus Logikbrüchen und Parallelitäten. Bildformat: 2,35:1. Mit Chad McKnight, Brianne Davis, AJ Bowen, Michael Ironside u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin