Als Ingenieur Stanley Hill seine Ehefrau Vivian bei einem Überfall in einer Tiefgarage verliert, ist nicht nur die Trauer groß sondern auch der Frust, denn der der schnell identifizierte Mörder wird wegen eines Formfehlers noch nicht einmal in U-Haft genommen. Doch zum Glück kennt Stanley ja aus alten Special-Ops-Zeiten noch seinen Kumpel Dennis, den er nicht lange zu überreden braucht, um mal kurz einen Rachefeldzug vom Zaun zu brechen. Die Spuren führen schließlich sogar über die örtliche Drogenmafia bis hin zum Gouverneur, der den Mord an Vivian Hill in Auftrag gab…
Nun ist also auch John Travolta als Schauspieler in den Niederungen billig gemachter B-Genre-Unterhaltung angekommen und darf mit „Rage – Tage der Vergeltung“ in die Fußstapfen von Steven Seagal & Co. treten, moppelig und stoisch aus der Wäsche schauen sowie seinem Rollenrepertoire einen waffenstarrenden Rächer, der lustig gemeinte One-Liner absetzt, hinzufügen. Regisseur Chuck Russell hingegen hat trotz einiger Erfolge, z. B. „Eraser“, sein angestammtes Produktionsniveau nie wirklich verlassen und hätte sicherlich auch mit „Rage – Tage der Vergeltung“ wieder einmal gerne gezeigt, dass man auch ohne großes Budget einen gewissen Budenzauber entfachen kann. Doch nix da. Was hier eindeutig schwächelt ist nämlich das ohne jedwede Überraschungen per Autopilot zusammengefügte Skript, bei dem einfach nur ausgelutschte Schema-F-Standards abgehakt, hölzerne Dialoge aneinander gereiht und das Buddy-Movie-Gehabe der beiden Ex-Söldner so überzogen dargestellt werden, dass man meinen könnte, es mit einer Verballhornung zu tun zu haben. Aber nein, „Rage – Tage der Vergeltung“ nimmt sich durchaus ziemlich ernst, ist aber kaum in der Lage, für Spannung oder gar angemessene (Kino? Wohl kaum!)Unterhaltung zu sorgen. Die Action ist plump gefilmt und schlecht choreografiert, Special Effects sind extreme Mangelware (selbst die obligatorischen Bloodshed-Einschüsse hat man hier eingespart) und auch sonst gibt es keine Hingucker, so dass man sich schon angesichts des Werbespruchs mit dem Vergleich zu „John Wick“ fragt, hier mal wieder einer echten Mogelpackung auf den Leim gegangen zu sein, die zudem noch mit einer sterilen Synchronisation abnervt. Bildformat: 2,35:1. Des weiteren mit Christopher Meloni, Sam Trammell, Rebecca De Mornay u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin