Franks Bewertung

starstarstar / 3

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

05.07.2016
467 Mal gelesen

Review

von Frank Trebbin

In 24 Stunden vom spanischen Malaga nach Paris, dazwischen liegen 1.800 Autobahnkilometer. Vollgepackt mit einer Tonne Cannabis machen sich drei PS-starke Fahrzeuge im Konvoi auf den Weg, um die marokkanische Mafia in der französischen Hauptstadt mit Nachschub für die Straße zu versorgen. Doch bereits vor der Grenze nach Südfrankreich kommt ein Fahrzeug in eine Polizeikontrolle. Das Ergebnis: ein toter Drogenkurier und der schwerverletzte Fahrer, der aus lauter Verzweiflung mit einer weiblichen Geisel flüchtet. Alex, der Boss des Transports, nimmt sowohl den Verletzten als auch die Geisel in seinem Porsche Cayenne auf und hetzt dem Konvoi hinterher, der nicht nur von der Polizei verfolgt wird…

„Fluchtpunkt San Franzisko“ war einst (1971) die Blaupause für eine Phalanx zahlloser Muscle-Car-Filme, die schließlich ihren ersten Höhepunkt in den Crash-Orgien eines H. B. Halicki erreichten und heute als Erben aus der Ehe mit dem reinen Popcorn-Kino „The Fast & The Furious“ oder „The Transporter“ vorweisen können. Nur wenige erreichten noch einmal die Intensität des großen Vorbildes, bei dem sich die veräußerlichte Action auf der Straße und das Geschehen im Inneren des Fahrzeuges sinnvoll die Waage hielten. Nun möchte der Franzose Frédéric Schoendoerffer mit „Fast Convoy – Tödlicher Transport“ auch seinen Teil zum Subgenre beitragen und präsentiert dem geneigten Fan oktanhaltiger Action eine Art „Rabid Dogs“ im Autokurier-Milieu. Doch leider hört sich die aus den Fugen geratene Drogenschmuggelfahrt auf dem Papier weitaus besser an als von Frédéric Schoendoerffer letztendlich umgesetzt: die PS-Aktionen sind weniger spektakulär als in vergleichbaren Produktionen aus französischer Hand (trotz geborgter, recht farbintensiver Optik à la Luc Besson), das ewige Lamentieren in den Fahrzeugen selbst gerät zu einer billigen, ja fast schon öden Tarantino-Masche und vom „atemlosen“ oder gar „echtem Action-Kino“ (wie auf dem Cover vollmundig versprochen) ist man doch noch um einige Motorumdrehungen entfernt. „Fast Convoy – Tödlicher Transport“ würde, wenn man den Figuren mehr Konturen verliehen hätte, durchaus als psychologischer Krimi funktionieren, aber spätestens wenn zum Ende hin jeder jeden belügt bzw. betrügt, die Handlung nur noch aus Kugelhagel besteht und Hauptdarsteller Benoît Magimel als ober-cooler, kodex-achtender Alain-Delon-Verschnitt das Finale bestreitet, weiß man, dass große Vorbilder immer große Vorbilder bleiben. Bildformat: 2,35:1. Des weiteren mit Reem Kherici, Tewfik Jallab, Mahdi Belemlih u. a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

Details
Ähnliche Filme