Friesland. Vor zwei Jahren starb bei einem studentischen Aufnahmeritual der junge Eric. Um dafür nicht ins Gefängnis zu wandern, vertuschten Boris und Thijs, die beiden Organisatoren des Happenings, das Ganze als tragischen „natürlichen“ Todesfall. Heute sind die beiden Dauer-Studenten mit einigen Verbindungsfreunden, die damals auch bei Erics Tod dabei waren, zu einer Segelregatta in der Küstenstadt Sneek, um dort neben dem Sport bei Sonne und Strand Party zu machen. Dass daraus nichts wird, dafür sorgt ein maskierter Killer, der Boris und seine Freunde gnadenlos dezimiert…
Einst war es „Verfluchtes Amsterdam“ (1988), der zeigte, dass in den Niederlanden auch Horror- bzw. Thriller-Fans hinter der Kamera zu finden sind, heute ist es „Scream Week“, der dies neuerlich unter Beweis stellt. Natürlich erkennt man auf den ersten Blick, dass Regisseur Martijn Heijne das im Genre gerade in den 1980er Jahren abgefeierte Schuld-und-Sühne-Thema aufleben lässt und die Handlung seines Slashermovie aus dem hinreichend bekannten „Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast“ destilliert hat. Ein weiterer Kniff in diese Richtung ist der Umstand, dass die tatsächlich jährlich wiederkehrende Dauer-Party anlässlich einer Segelregatta im friesischen Sneek, die sogenannte Sneekweek (so auch der OT von „Scream Week“), stark an das in den USA beliebte Spring-Break-Weekend erinnert, das auch schon so mancher Horrorfilmregisseur als pittoresken Hintergrund auswählte. Dementsprechend steht also auch hier buntes und vor allem lautes Partytreiben als Füllmaterial zur Verfügung. Technisch betrachtet gibt es da nichts zu bekritteln, Kamera sowie Optik sind auf der Höhe der Zeit und gelackte Bilder ziehen ja schließlich heutzutage immer. Fast schon erstaunlich ist da die Tatsache, dass Martijn Heijne dafür im Gegenzug bei den Morden Zurückhaltung übt und nur Special Effects aufmarschieren lässt, die auch schon in den hofierten 1980er Jahren kaum mehr als das Vorher-Nachher-Prinzip verdeutlichten. Hier wäre mehr besser gewesen, so dass man zu dem Gesamturteil kommt, dass „Scream Week“ trotz aller tollen Bilder und schöner Menschen nur Durchschnitt geworden ist. Bildformat: 2,35:1. Mit Carolien Spoor, Jelle de Jong, Jord Knotter, Holly Brood u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin