Graf Dracula verläßt seine Heimat in Richtung London, weil er dort ein besseres Tätigkeitsfeld als Blutsauger vermutet. Er mietet einen Landsitz in der Nähe von Dr. Sewards Irrenanstalt an, in der sein Gehilfe Renfield eingewiesen wurde. Sewards Nichte Lucy hat es dem Vampir als erste angetan. Lucy ist auf dem besten Wege, eine „der schärfsten Vampirbräute seit Sharon Tate“ (Covertext) zu werden… —Die Gewißheit, daß Mel Brooks in seinem „Frankenstein Junior“ den klassischen Stoff mit Virtuosität und „Respekt“ behandelte, läßt eine gewisse Vorfreude auf „Dracula– Tot aber glücklich“ recht verständlich werden. Doch selten hat eine Horrorparodie so enttäuscht wie diese hier. Schon alleine die Besetzung der Titelrolle mit Leslie Nielsen, dem seit „Die nackte Kanone“ künstlich aufgebauten Comedystar, zeigt, mit welcher Zielrichtung Regisseur Brooks dieses Mal auf die Publikumserwartungen setzte: sinnloser Slapstick ohne Hintersinn und Witz. Und wenn dann mal ein Gag abgefeuert wird, dann nur auf den Teil unter der Gürtellinie. Lediglich Lucys Tod ist eine gelungene parodistische Übersteigerung heutiger Splatter-Normen. Ach übrigens: Daß aus Coppolas „Dracula“ kräftig zitiert wird, dürfte wohl klar gesesen sein, oder? Fazit: Polanskis „Tanz der Vampire“ bleibt unerreicht. Des weiteren mit Mel Brooks, Peter MacNicol, Lysette Anthony u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin