Pilot Alexey Gushkin wird wegen Ungehorsams aus dem Militär entlassen und versucht nun, bei Aeroflot seine Brötchen zu verdienen. Trotz vieler Flugstunden auf dem Buckel gilt er dort als Schüler und muss unter dem bissigen Chefpiloten Leonid Zinchenko hospitieren. Während eines Fluges erhält die Crew ein Notsignal von einer Insel, auf der ein Vulkan ausgebrochen ist. Man entschließt sich, dort zu landen, um die Menschen aufzunehmen und zu retten. Doch schon kurz nach der Landung kommt es zu einem neuen Erdbeben und der Flugplatz wird von der Lava umschlossen. Ein Rückflug scheint ausgeschlossen…
In den 1970er-Jahren gab es die damals populäre „Airport“-Filmreihe, die offenbar bis hinter den Eisernen Vorhang bekannt wurde, denn 1980 zog der russsische „Flug durchs Feuer“ nach, ein auf 70mm-Sovscope gedrehtes Prestige-Objekt der sowjetischen Filmindustrie, in genau dieser Richtung nach und man hatte den ersten russischen Katastrophenfilm überhaupt. Mit „Final Take-Off – Einsame Entscheidung“ darf auch der hiesige Zuschauer von heute das im Land seiner Herstellung kassenträchtige Remake von „Flug durchs Feuer“ erleben. Ob Nikolay Lebedevs Neuverfilmung allerdings große Chancen hat, sich im Westen zu behaupten, wo man über ein 11 Mio. Dollar Budget nur lächeln würde, scheint eher unwahrscheinlich, denn das Remake hat so einige Macken. Zwar ist „Final Take-Off – Einsame Entscheidung“ ab der Mittelmarke effektegeladen und in Teilen durchaus beeindruckend, doch leider auch in der ersten, zähen Stunde mit zu viel Privatkram überladen und unnötig aufgebläht. Hinzukommt, dass das zwanghafte Kopieren von US-Vorbildern dazu führt, dass sich eins ums andere Mal unfreiwilliger Humor breitmacht, der durch die mitunter sehr platte Synchronisation noch verstärkt wird. Ebenso sind nicht alle Handlungen und Dialoge der Protagonisten nachvollziehbar bzw. schlüssig. Das führt ganz oft dazu, sich Gedanken über das wie und warum zu machen, als sich zurück zu lehnen und das durchaus ansehnliche Special-Effects-Getöse zu genießen. Fazit: nicht wirklich rund aber zumindest in weiten Teilen laut und ein Kind der Roland-Emmerich-Schule. Bildformat: 2,35:1. Mit Danila Kozlovsky, Vladimir Mashokov, Agne Grudyte, Sergey Shakurov u. a.
Ab 02.08.2018 auf DVD, BD und digital.
© Selbstverlag Frank Trebbin