Franks Bewertung

starstarstarstar / 4

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

17.01.2018
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Review

von Frank Trebbin

In irgendeiner beschaulichen Vorort-Straße zu Weihnachten. Babysitterin Ashley muss sich um den zwölfjährigen Luke kümmern, der das ältere Mädchen abgöttisch anhimmelt. Und heute Abend soll es soweit sein: Luke will seinem Kindermädchen seine Liebe gestehen. Doch leider hat Ashley für solchen Kinderkram kein Ohr, denn sie hat Stress mit ihrem Freund Ricky. Als unheimliche Anrufe die beschauliche Teenager-Idylle stören und ein Unbekannter an der Tür klingelt, sieht der pubertierende Verehrer doch noch seine Chance kommen, Ashleys Herz zu gewinnen: er mimt den Helden und greift zu Papas Pistole…

Weihnachtszeit, Teenager, Babysitting und ein Schatten, der ums Haus huscht – wer jetzt glaubt, dass der in Australien gefilmte „Better Watch Out“ nur einfach einer dieser Metzelfilme im Stile von „Silent Night, Deadly Night“ oder „Fröhliche Weihnacht“ ist, der irrt gewaltig. Nein, das was Regisseur Chris Peckover und Drehbuchautor Zack Kahn aus den abgehalfterten Versatzstücken des Slasher-Subgenres neu zusammenmischen und mit der zynischen, auf die Spitze getriebenen Quintessenz aus „Scream“ regelrecht krönen, ist mehr als einfach nur beachtlich: viel eher kann man hier schon von einer meisterlichen Fingerübung in Sachen schwarzhumorigen Thrill reden, bei dem Zuschauererwartungen quasi im Zehn-Minuten-Takt genüsslich auf den Kopf gestellt werden. Das alles wirkt sehr, sehr frisch und bläst einen ordentlichen Wind der Erneuerung in das mittlerweile schon arg festgefahrene Genre. Auch wenn kleine Details dieser bitter-bösen „Kevin – Allein zu Haus“-Horror-Charade – wie auch sonst im Genre so üblich – unlogisch aufstoßen, ist die durch und durch makabre Weihnachtsgeschichte clever genug, um fintenreich darüber hinweg zu gehen. Als Kammerspiel-Achterbahnfahrt der Schocks, Twists und Gefühle ist die gesamte Inszenierung wahrlich so gut gelungen, dass „Better Watch Out“ sich mühelos in die Reihe jener Genre-Perlen einreiht, die Dekade für Dekade den Beweis liefern, dass es fast ausnahmslos die kleinen, unscheinbaren Produktionen sind, die doch am meisten überzeugen können. Hinzukommt, dass „Better Watch Out“ von erstaunlich präsenten, weil durch und durch glaubhaften darstellerischen Leistungen getragen wird, die Chris Peckovers und Zack Kahns süffisantes Aufeinanderprallen von zuckersüßem (US-)Weihnachtsoverkill mit der undurchdringlichen Boshaftigkeit eines Michael-Myers-Bruder-im-Geiste erst so richtig zur Geltung bringen. Bildformat: 2,35:1. Mit Olivia DeJonge, Levi Miller, Ed Oxenbould, Aleks Mikic, Virginia Madsen u. a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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