Franks Bewertung

starstarstarstar / 6

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

05.10.2017
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Review

von Frank Trebbin

Las Vegas wird von Zombies überrannt. Molly und Nick können mit einem Sportwagen fliehen und sind zu einem kleinen Flugplatz unterwegs, von wo man aus zusammen mit Freunden an die immer noch friedliche Westküste gelangen will. Als man unterwegs mal anhalten muss, wird Nick von einem Untoten angefallen und getötet. Molly flieht mit ein paar Flaschen Wasser und einem Beutelchen Koks in die Wüste – immer auf Schritt und Tritt verfolgt von dem Zombie…

Respekt. Dem Zombiefilm, so wie es der jüngst verstorbene George A. Romero einst erfunden hat, noch irgendwelche Facetten abzuringen, ist wahrlich nicht einfach, denn zumeist konzentrieren sich die Epigonen einfach nur auf die Jagen-und-Töten-Aspekte des Subgenres. Nur wenige spielen mit der gesellschaftlichen Komponente im Allgemeinen oder aber mit der ganz speziellen Frage, wie man sich überhaupt eine Koexistenz mit den Zombies / Infizierten vorstellen kann (wie z. B. vor kurzem der sehenswerte „The Girl With All The Gifts“). Nun hat sich Colin Minihan (der zusammen mit Stuart Ortiz das sog. „Vicious Brothers“-Duo bildet, vgl. „Extraterrestial“) daran gemacht, dieses Thema zumindest durch die Brille eines Mikrokosmos betrachtet näher anzugehen, in dem er die an die junge Stella Stevens erinnernde Brittany Allen als koksende, rumzickende Stripperin quer durch die Wüste Nevadas schickt, die von einem(!) von ihr erst gehässig, später eher liebevoll-vertraut als „Sackgesicht“ (im Original „Smalls“ = kleiner Schwanz) getauften Untoten verfolgt wird und die wegen der unmittelbaren Nähe zu ihrem Verfolger eine erstaunliche charakterliche Wandlung durchmacht, die später sogar in eine Art Beziehung mündet. Hört sich langweilig an, ist es aber zu keiner Minute, sondern entfacht ein kaum gekanntes Interesse innerhalb der engen Grenzen des Zombiefilms. Leider hält Minihan, der auch solo für den Schnitt sowie zusammen mit Stuart Ortiz für Drehbuch und Produktion verantwortlich zeichnet, das Konzept nicht ganz bis zum Schluss durch, der dann doch noch die üblichen Klischees bedient und dem Gore- und Action-Fan Zucker gibt. Das bremst die anfangs als hoch empfundene Kreativität von „It Stains The Sands Red“ wieder aus und wirkt quasi nicht nur thematisch wie ein Rückwärtsgang. Dennoch kann man den Film als rundum gelungen und als diskussionswerten Beitrag zum Genre bezeichnen, denn hier wird definitiv neues Terrain abgegrast. Bildformat: 2,35:1. Des weiteren mit Juan Riedinger, Merwin Mondesir, Nico David u. a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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