Franks Bewertung

starstarstarstar / 4

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

17.07.2017
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Review

von Frank Trebbin

Vincent und Sean, zwei Cops, sind korrupt und kriminell. Als sie mal wieder eine Kokainlieferung abfangen, die sie selbst gerne verticken möchten, geraten sie in das Visier des mächtigen Stan Rubino, denn der Stoff war für ihn und die Stammgäste seines Casinos bestimmt. Und weil Vincent bei dem Überfall auch enttarnt wurde, fackelt der Casino-Boss nicht lange und kidnappt Vincents Sohn Thomas, um die gestohlene Ware zurück zu bekommen. Als es zum Austausch Kokain gegen Sohn kommt, läuft einiges schief, denn mittlerweile hat sich Vincent im Dienst so verdächtig gemacht, dass Kollegin Bryant von der „Inneren“ auf ihn aufmerksam geworden ist, Vincent bei der Übergabe im Casino beschattet und bei dieser Gelegenheit gleich alle festnehmen möchte…

Das 2017er-Remake des französischen „Sleepless Night“ von 2011 ist ein kleiner, feiner Cop-Thriller aus der Welt korrupter Polizisten, angesiedelt in der Glitzer-Welt der Casinos von Las Vegas. In neongeschwängerten Bildern, die die Schule Michael Manns nicht verleugnen können, erzählt der dem Ruf Hollywoods gefolgte Schweizer Baran bo Odar („Who Am I – Kein System ist sicher“) „seine“ Story ganz nah am Original, lässt nur Nuancen an Änderungen zu und zelebriert die Action-Einlagen als staubtrockene, mit viel Bodenhaftung choreografierte Fights bzw. Shoot-Outs, die – ganz im Gegenteil zum Original – mit Übersicht und ohne jedwede Wackelkamera gefilmt sind. Das ist auf jeden Fall eine höchst willkommene Abwechslung zum Höher-Weiter-Schneller-Hype der letzten Jahre und besitzt Stil, auch wenn ansonsten die Hochglanz-Bilder an sich innerhalb der gehobenen Mittelklasse des Action-Kinos heutiger Tage irgendwie austauschbar erscheinen, wobei das Finale wiederum ein Show-Act mit einprägsamen Momenten geworden ist. Zudem wird „Sleepless – Eine tödliche Nacht“ von dem sehr präsenten Auftreten Jamie Foxx‘ getragen, der mit Michelle Monaghan in der Rolle der Bryant auf eine toughe Gegenspielerin stößt (die einzig wirklich große Änderung gegenüber dem Original: eine auf Augenhöhe agierende starke Frauenfigur). Besonders hervorzuheben ist das beeindruckende, sehr Bass-kräftige Sound-Design, das die eh schon auf Vorantreiben getrimmte Handlung richtig gut anheizt. Wollen wir hoffen, dass – und so wird einem am Ende doch suggeriert – „Sleepless – Eine tödliche Nacht“ in eine zweite Runde geht. Verdient hätte es der Film auf jeden Fall. Bildformat: 2,35:1. Des weiteren mit Dermot Mulroney, Tip „T.I.“ Harris, Scoot McNairy u. a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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