3D-Review
Der T-Virus wütet weiter und das Ende der Menschheit scheint besiegelt zu sein (siehe: „Resident Evil: Retribution“), doch Kampfamazone Alice will partout nicht aufgeben und so erhält sie völlig überraschend eine allerletzte Chance: das eigentlich der Umbrella Corporation gehörige Computerprogramm „Red Queen“ gibt Alice den entscheidenden Hinweis darauf, dass in den Labors unter
Raccoon City ein bislang geheim gehaltener Gegenwirkstoff vorhanden ist. So verlässt Alice also das komplett zerstörte Washington D.C. in Richtung Raccoon City, um die Zombieapokalypse ein für alle Mal zu stoppen...
Wenn der Abschluss eines Kino-Franchise-Unternehmens angesagt ist (alos zumindest das mit Live-Action und Milla Jovovich in ihrer Paraderolle), ist es Zeit, einmal kurz zurück zu blicken und eine ganz, ganz brennende Frage zu stellen:
Was würde wohl George A. Romero heute von der „Resident Evil“-Filmreihe halten, wenn er einst doch die Regie beim Original übernommen hätte? Würde er sich und sein Ouvre überhaupt noch darin wiederfinden? Was ursprünglich mal als Zombiefilm-Variante begann, ist bekanntermaßen unter dem Einfluss von Paul W. S. Anderson längst zu einem Eher-apokalyptisches-Action-Gemetzel-als-Horror-Stoff geraten, bei dem ein nachvollziehbarer Inhalt oft nur zweitrangig scheint (für die Liebhaber der Spiele mögen sich die Geister da noch weiter scheiden). Kein Wunder also, dass Anderson für sein selbsternanntes „letztes“(?) Kapitel noch einmal alle inszenatorische Kraft bündelt und quasi ein Dauerfeuerwerk aus Kämpfen, Shoot-Outs und Explosionen abfackelt – ähnlich sinnfrei, aber immerhin gekonnt rockend wie bereits im Teil zuvor und ganz klar als Spektakulum für Augen und Ohren gedacht. Halt, einen Tick langweiliger, weil streckenweise ermüdend ist „Resident Evil: The Final Chapter“ aber doch geraten, denn die stakkatohafte Action-Hatz setzt letztendlich nicht nur auf Wiederholungen (was ok ist) oder gönnt dem Zuschauer wenig Zeit zum Verpusten (was auch noch ok ist) sondern gerät durch eine allzu hektische Schnittmontage ins Schleudern (was nicht mehr ok ist). Und weil die schnellen Schnitte mit der agilen Kameraführung praktisch Hase und Igel spielen, macht „Resident Evil: The Final Chapter“ dann leider in der 3D-Fassung nicht annähernd so eine gute Figur wie der Vorgänger. Klar, die Tiefenstaffelung stimmt natürlich auch hier, doch so richtiges 3D-Feeling kommt angesichts der von Cutter Doobie White verbreiteten Hektik nicht auf. Kaum eine Szenerie, die man genießen kann, kaum ein Pop-Out-Effekt, der nicht genauso schnell geht wie er gekommen ist. Am besten funktionieren da noch die im Computer generierten Shots zerstörter Städte und apokalyptischer Straßenzüge. Immerhin: „Resident Evil: The Final Chapter“ scheint mir doch ein würdiger Schlussstrich unter einer Filmreihe zu sein, die schon immer nur Spektakel – und keineswegs Romeroeske Sozialkritik – verbreiten wollte. Nicht mehr, nicht weniger. Bildformat: 2,35:1. Des weiteren mit Iain Glen, Ali Larter, Shawn Roberts u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin