Rumänien, 2004. In einem Kloster wird an Adelina Marinescu ein Exorzismus durchgeführt, der zum Tod der jungen Nonne führt. Pater Dumitru wird daraufhin des Mordes angeklagt. Die New Yorker Journalistin Nicole Rawlins begibt sich nach Europa, denn sie wittert aus privaten Gründen eine Story, mit der sie wieder einmal das Versagen der Kirche anprangen kann. Doch was Nicole im ländlichen Rumänien erlebt und erfährt, lässt sie daran zweifeln, ob Vater Dumitru nicht doch das Richtige getan hat, denn es scheint tatsächlich Dämonen zu geben, die von einer schwachen Seele zur nächsten wandern können...
Xavier Gens begibt sich mit seinem „The Crucifixion“ auf das bereits reich beackerte Feld der Exorzismus-Schocker. Und ähnlich wie „Der Exorzismus von Emily Rose“ verbindet Gens die reinen Horroraspekte der Handlung mit einer Art investigativen Geschichte, die anfangs leider wenig Spannung bietet, später dann aber doch noch auf Touren kommt und formelgleich sämtliche Klischees des Subgenres ansteuert, um diese brav nach und nach abzuhaken. Das Drehbuch von Chad und Carey W. Hayes (siehe: „Conjuring“) ist dabei so banal geraten, dass man schon darüber rätseln mag, ob damit „The Crucifixion“ wirklich ein unterhaltsamer Film geworden ist oder gar nur ein eher ärgerlicher Zeitvertreib. Auf der anderen Seite versteht es Xavier Gens in einem gewissen Rahmen, Atmosphäre zu kreieren, denn die rumänischen Drehorte sind nicht nur pittoresk sondern vermitteln (zumindest dem US-Zuschauer) auch das Gefühl, dass man mancherorts in Europa noch mit einem Bein im unaufgeklärten Mittelalter steht. Doch immer dann, wenn die Dorfbewohner den Mund aufmachen und in fehlerfreiem Englisch (oder hierzulande Deutsch) zu jedem und allen Rede und Antwort stehen können, ist es wieder vorbei mit besagter Atmospähre und man gedenkt an frühere, zumeist aus Italien oder Spanien stammende Exploitationfilme ähnlichen Zuschnitts. Fazit: Man muss Exorzismus-Filme schon bedingungslos mögen, dann findet man auch Gefallen an den mit Jump-Scares reich gesegneten „The Crucifixion“. Bildformat: 2,35:1. Mit Sophie Cookson, Corneliu Ulici, Ada Lupu, Brittany Ashworth u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin