Puerto Rico. Neurowissenschaftler Will Foster, der außerhalb der USA für Bionyne Industries jenseits geltenden Rechts forscht, ist kurz davor, das Bewusstsein eines erst wenige Stunden zuvor Verstorbenen in ein künstliches Gehirn zu überführen. Als seine Ehefrau und die drei Kinder bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben kommen, wagt Foster mit Hilfe seines Laborassistenten Ed ein viel, viel weitreichenderes Experiment bei sich Zuhause: er züchtet Klone seiner Liebsten heran, denen er später ihr elektronisch gespeichertes „Ich“ einsetzen will…
Ja, ja, das gute, alte Frankenstein-Thema ist einfach nicht tot zu kriegen. Auch wenn Settings und Details natürlich gänzlich modernisiert daherkommen, so ist doch der Kern der Geschichte, die uns „Replicas“ auftischt, bei Mary Shelley zu finden: das Erschaffen von Leben, die Irrungen und Wirrungen des Schöpfers und natürlich die Tragödie um das erschaffene Geschöpf selbst. Hier ist es gleich eine ganze Familie, die der kurioserweise stetig zaudernde Keanu Reeves als Wissenschaftler wiedererwecken will. Diese Schöpfung hoch zwei (also Klonen plus Gehirnübertragung) bekommen weder der durch „Peppermint – Angel of Vengeance“ oder „London Has Fallen“ bekannte Drehbuchautor Chad St. John noch der überwiegend fürs Fernsehen tätige Jeffrey Nachmanoff nachvollziehbar und einigermaßen glaubwürdig in den Griff – und das soll bei der ansonsten bei solchen Sujets schon niedrigen Akzeptanzschwelle schon etwas heißen. Nein, hier werden viele bekannte Versatzstücke putzig durcheinandergewirbelt und landen schlussendlich in einer nicht gerade auf Hochspannung getrimmten Handlung, die merkwürdig zweigeteilt daherkommt: das von „Robocop“-Motiven beherrschte Forschen für Bionyne Industries und der ziemlich absurde Schöpfungsakt im häuslichen Wohnzimmer. Das alles ist überraschenderweise nicht etwa schlecht oder gar trashig inszeniert worden, dürfte aber im Gros des sattsam überschwemmten B-Movie-Markt kaum groß auffallen, weil echte Schauwerte einfach mal fehlen. Bildformat: 2,35:1. Des weiteren mit Alice Eve, Thomas Middleditch, John Ortiz, Emjay Anthony u. a.
Ab 09.05.2019 als DVD, Blu-ray und digital erhältlich
© Selbstverlag Frank Trebbin