Franks Bewertung

starstarstarstar / 2

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

13.10.2018
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Review

von Frank Trebbin

Eric Marsh leitet eine Truppe von Feuerwehrleuten, die sich auf Waldbrände spezialisiert hat. Und weil Marsh dies schon seit 30 Jahren macht, bringt er die entsprechende Erfahrung mit. Umso mehr wurmt es ihn, dass er bei Bränden immer nur die zweite Geige spielt, denn er und seine Kollegen sind keine zertifizierten „Hotshots“ und man lässt sie daher nur hinterher „aufräumen“. Er überredet den Bürgermeister der Stadt und Duane Steinbrink, den Chef der örtlichen Feuerwache, diese Ausbildung nun anzugehen, um zukünftig in vorderster Front Menschenleben zu schützen...
Das sind die Filme, die beim US-Publikum ankommen. Wackere Kämpfer gegen die Naturgewalten. Integre, smarte Helden jenseits von jeglichem Verdacht auf Waffenverliebtheit. Patriotismus und Pathos dürfen da ruhig immer etwas dicker aufgetragen sein (vgl. jüngst „Deepwater Horizon“ oder etwas älter: „Jede Sekunde zählt - The Guardian“). „No Way Out – Gegen die Flammen“ ist jedoch ein Paradebeispiel dafür, wie man aufrechten Männern ein filmisches Denkmal setzt ohne diesbezüglich zu übertreiben und bei dem trotzdem kein Auge trocken bleibt, denn wer die wahre Geschichte der „Granite Mountain Hotshots“ kennt, der weiß, dass das Leben manchmal andere Enden schreibt als so mancher Hollywood-Drehbuch-Autor es gerne hätte. So ist dann Joseph Kosinskis erstaunlich ruhig und übersichtlich inszenierter Film auch eher ein wohlgeschriebenes Bio-Pic-Drama geworden als ein hektisch auf Unterhaltungswert getrimmtes Stück aus dem reinen Action-Fach, denn hier darf sich auch das Privatleben der Dargestellten entfalten. „No Way Out – Gegen die Flammen“ lebt dementsprechend weniger von übertriebenen Schauwerten (obwohl die im Vergleich zur Laufzeit recht kurzen Feuersbrünste mit digitaler Perfektion und stellenweise extrem wuchtig daherkommen) und kernig auftrumpfenden Heroen sondern vom Spiel eines Ensembles, das bis in kleinste Rollen sehr gut funktioniert. Die Menschen, die hinter der Tragödie stecken, werden nachvollziehbar charakterisiert und lassen jegliches Abziehbildverhalten missen, welches man sonst aus dem fiktionalen Blockbuster-Kino kennt. Obwohl Joseph Kosinski reinweg vom Aufbau der Handlung her einem üblichen Hurra-Patriotismus-Streifen aus der x-beliebigen Army-Ecke folgt (Ausbildung, Zusammenschweißen der Truppe, erste Bewährung, „Endkampf“), so ist doch sein „No Way Out – Gegen die Flammen“ ungleich intelligenter und damit packender geworden. Großes Kino der Gefühle. Bildformat: 2,39:1. Mit Josh Brolin, Jennifer Connelly, Miles, Teller, Jeff Bridges, James Badge Dale, Taylor Kitsch, Andie MacDowell u. a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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