Franks Bewertung

starstarstar / 3

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

18.12.2017
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Review

von Frank Trebbin

New York. Während die Stadt von merkwürdigen Erdstößen erschüttert wird, hat der 12jährige Jake Chambers Visionen aus einer anderen Welt, in der ein Mann in Schwarz versucht, einen Turm zu zerstören. Und immer wenn dieser Turm in Jakes Traumwelt getroffen wird, bebt im richtigen Leben die Erde. Jake hält zwar seine Träume recht gut in Zeichnungen fest, doch niemand will ihm Glauben schenken. Als eines Tages tatsächlich Abgesandte des Schwarzen Mannes bei Jake auftauchen, flieht dieser, findet ein Portal in jene andere Welt und trifft dort auf den Revolvermann Roland Deschain, mit dem er sich zusammen gegen den Mann in Schwarz wendet, um den Fall des dunklen Turms zu verhindern…

Anläufe gab es bereits einige, nun aber ist es vollbracht: die Verfilmung von Stephen Kings (nach eigenen Aussagen) zentralem Werk „Der dunkle Turm“. Ob man diese nun als gelungen bezeichnet, hängt allerdings ganz davon ab, ob man die Vorlage wirklich gut kennt oder nicht. Nicht-Leser der Romane werden Nikolaj Arcels Film als ein anfangs wirres, später oberflächlich-flottes Teenager-Fantasy-Dystopie-Filmchen erleben, welches mit genug interessanten CGI-getränkten Bildern aufwartet, um vordergründig unterhaltsam zu sein. Fans der mehrteiligen King-Bücher wird allerdings das kalte Grausen packen, denn in diesen zugegebenermaßen hübsch verpackten 95 Minuten kann nicht einmal das ansatzweise angerissen werden, was das komplexe Werk ausmacht: Atmosphäre und erzählerische Tiefe. So vermisst man an Arcels fast schon l(i)ebloser Verfilmung schmerzhaft die Schaffung einer ausgereiften, ins Detail gehenden Parallelwelt und auch wesentlich mehr Shoot-Outs – ein Muss bei einem Revolverhelden-Stoff, oder? Zugutehalten kann man „Der dunkle Turm“ allerdings, dass sämtliche Franchise-Gedanken offenbar gleich über Bord geschmissen wurden, denn das finale Duell zwischen Roland und dem Schwarzen Mann ist ein echter Schlußstrich. Fazit: schon in den 1990er-Jahren hatte man erkannt, dass ausschweifende King-Stoffe am besten als TV-Serien abgehandelt werden sollten – das hätte gerade „Der dunkle Turm“ wirklich gut zu Gesicht gestanden. Bildformat: 2,35:1. Mit Matthew McConaughey, Idris Elba, Tom Taylor, Dennis Haysbert u. a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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