Red Miller ist ein einfacher Waldarbeiter, der im Jahre 1983 in der Abgeschiedenheit der Shadow Mountains arbeitet und auch dort mit seiner Frau Mandy lebt. Doch die einfache, aber glückliche Zweisamkeit der beiden wird jäh gestört, als Jeremiah, der Führer der Hippie-Sekte „Children of the New Dawn“ auf die hübsche Mandy aufmerksam wird. Um sie gefügig zu machen, lässt Jeremiah die Hütte der Millers überfallen. Dabei muss Red schließlich mitansehen, wie Mandy grausam zu Tode kommt. Schwer verletzt überlebt Red den Überfall und macht sich daran, blutige Rache zu nehmen...
Gleichsam wie Bruce Willis hangelt sich seit Jahren auch der weithin zum Overacting neigende Kult-Mime von einst („Face/Off – Im Körper des Feindes“ etc.) zwecks Aufbesserung seiner chronisch knappen Portokasse durchs B-Movie-Gefilde und ist deswegen schon lange kurz davor, seinen Kredit bei den Fans zu verspielen. Mit „Mandy“ einem kunstvollen, mitunter ziemlich verkopften Rache- bzw. Selbstjustiz-Film voller LSD-Trip-ähnlicher Optik, zeigt Cage, dass er doch noch das Gespür für originelle Aha-Erlebnisse hat, denn trotz einiger Mankos, die die mitunter anfangs sehr langatmige, erstaunlicherweise sogar in Arthouse-Kreisen gefeierte Produktion haben mag: so schnell wird man den Auftritt von Cage wohl nicht vergessen; hier zeigt er mal wieder, was in ihm steckt. Und so ist die zweite Hälfte dieses durchaus an alte Grindhouse-Traditionen anknüpfende Arbeit von Panos Cosmatos, der wie einst David Cronenberg und David Lynch auch Experimentierfreudigkeit an den Tag legt, eine One-Man-Show par excellence geworden, die mitreißt. Nicolas Gage gibt dem Affen Zucker, grunzt, schreit und rollt mit den Augen wie kein Zweiter. Es wird zudem heftig geblutet und ein Kettensägen-Duell gibt es sogar obendrauf. Das ist Pulp in Reinkultur, das ist ein mit rotstichigen, hypnotischen Bildern kreierter Höllenritt, der – so viel sei gewarnt – nicht jedermanns Sache sein dürfte. Fazit: leise Töne und Blut, Originalität vor Spannung. Bildformat: 2,35:1. Des weiteren mit Andrea Riseborough, Lius Roache, Ned Dennehy u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin